Erst hatten eine Frau aus Brasilien und ein Mann aus Italien einen einvernehmlichen Abend. Dann schlug die Stimmung offenbar in Gewalt um.
Vier italienische Touristen sind auf Mallorca wegen des Verdachts einer Gruppenvergewaltigung festgenommen worden. Die Tat soll in einer Ferienwohnung an der Playa de Palma stattgefunden haben, wie aus einer Pressemitteilung der Nationalpolizei hervorgeht.
Die mutmaßlichen Täter waren am Sonntagmorgen im beliebten Partyviertel Paseo Marítimo unterwegs. Einer der Männer traf dort auf eine junge Brasilianerin, die ihn um eine Zigarette bat. Später, gegen 5 Uhr morgens, trafen sie erneut aufeinander und fuhren zusammen zur Playa de Palma.
Aus Einvernehmlichkeit wurde eine Vergewaltigung
Laut Polizeibericht hatten die beiden zunächst einvernehmlichen Sex am Strand und dann ein zweites Mal in der Ferienwohnung der Italiener im Carrer Bartomeu Riutort. Nach Informationen der mallorquinischen Medien soll der erneute Sex in der Wohnung gegen den Willen der Frau passiert sein.
Danach verließ der Mann das Zimmer und ging auf den Balkon. Währenddessen sollen seine Freunde zurückgekehrt sein und sich zu der Frau ins Bett gelegt haben. Einer soll sie zum Oralsex gezwungen haben, ein anderer soll sie geküsst und unsittlich berührt haben. Der vierte Mann beteiligte sich demnach zwar nicht aktiv an den Handlungen, wird jedoch beschuldigt, tatenlos zugesehen zu haben, was ebenfalls als Straftat gewertet wird.
Festnahme, bevor die Männer zum Flughafen aufbrachen
Die Frau konnte fliehen und erstattete Anzeige bei der Polizei. Sie hatte einen Ausweis eines Urlaubers mitgenommen, was zur raschen Festnahme führte. Die Beamten erreichten die Wohnung noch rechtzeitig, bevor die Männer zum Flughafen aufbrechen konnten.
Am Dienstagmorgen wurden die verdächtigen Urlauber einem Untersuchungsrichter vorgeführt und in Untersuchungshaft genommen.
Der Fall weist Ähnlichkeiten zu einem Vorfall aus dem vergangenen Jahr auf: Damals wurden vier deutsche Touristen nach einer mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung ebenfalls an der Playa de Palma festgenommen und sitzen seitdem in Untersuchungshaft. Den 21- bis 23-Jährigen drohen bei einer rechtskräftigen Verurteilung in Spanien jeweils bis zu 15 Jahre Haft. Eine Rückkehr nach Deutschland scheint derzeit in weiter Ferne, da das mutmaßliche Opfer bei den Ermittlungsbehörden auf Mallorca schwere Vorwürfe gegen die Männer erhoben hat.