Die einen schwören auf Glas-, die anderen wiederum auf PET-Flaschen. Es gibt aber auch diejenigen, die ihr Getränk am liebsten aus der Dose genießen.
Die einen schwören auf Glas-, die anderen wiederum auf PET-Flaschen. Es gibt aber auch diejenigen, die ihr Getränk am liebsten aus der Dose genießen.
Die Vorlieben haben mehrere Gründe: Neben der Haptik und dem Gewicht beeinflussen die unterschiedlichen Darreichungsformen auch den Geschmack. Liegt das an der Rezeptur?
Ändern die Getränkehersteller die Zutaten?
Laut Getränkehersteller Coca Cola Deutschland ist das nicht der Fall. „Die Rezeptur, also die Zusammensetzung von Coca‑Cola, ist in jeder Verpackung genau gleich.“ PepsiCo Deutschland erklärt auf Nachfrage von t-online ebenfalls: „Auch bei PepsiCo ist die Rezeptur unserer im Handel erhältlichen Getränke immer die gleiche, egal um welche Verpackung es sich handelt.“
Ist der Geschmacksunterschied subjektiv?
Sicherlich finden es einige befremdlich, eine Limonade oder ein Bier aus einer Kaffeetasse zu trinken. Vor allem weil das Mundgefühl – also die Berührung des Gefäßes mit den Lippen – als ungewohnt wahrgenommen wird.
Dies kann sich wiederum auf das subjektive Geschmacksempfinden auswirken. Rein objektiv ändert sich der Geschmack jedoch nicht.
Darum schmecken Getränke aus Glasflaschen am besten
Tatsächlich ist es das Verpackungsmaterial, das den Geschmack des Getränks beeinflusst. Dieser Effekt ist jedoch vorwiegend bei kohlensäurehaltigen Produkten gegeben – also nicht nur bei Limonade, sondern auch bei Sprudelwasser und Bier.
Aus Glasflaschen oder Dosen kann die Kohlensäure nicht entweichen. Flaschen aus Kunststoff beziehungsweise PET sind nicht „gasdicht“. „Das heißt, dass Kohlenstoffdioxid etwas durchdringt“, erklärt Alexandra Moser, Chemielehrerin am Gymnasium in Engen, dem SWR. Das Kohlenstoffdioxid (CO2) ist jedoch nötig, da es sich mit Wasser (H2O) verbindet und so zu Kohlensäure reagiert – grob erklärt.
Je länger die PET-Flasche mit dem kohlensäurehaltigen Getränk gelagert wird, desto mehr Kohlenstoffdioxid kann entweichen, ergänzt Moser. Zusätzlich können die Gasbläschen aufgrund der Oberflächenbeschaffenheit der PET-Flasche sich eher bündeln und wachsen. Somit kann eine größere Masse schneller entweichen, so die Pädagogin.
Chemische Reaktionen mit dem Material möglich
Die Biochemikerin Sara Risch hat noch eine weitere Begründung. Laut der Wissenschaftlerin reagiert die Flüssigkeit mit den Polymeren – also den Molekülen – der Verpackung. Je nach Materialart reagieren diese Polymere verschieden: Die Moleküle bei einer Aluminiumdose nehmen etwas des löslichen Getränkearomas auf, wohingegen bei PET-Flaschen die Polymere – in diesem Fall Acetaldehyd – in das Getränk abgegeben werden, erklärt Risch. Bei Glasflaschen hingegen findet kaum eine chemische Reaktion statt.
Obwohl Getränkehersteller betonen, daran zu arbeiten, dass es nicht zu einer derartigen chemischen Reaktion und somit zu dem Geschmacksunterschied aufgrund der Verpackung kommt, lässt es sich der Wissenschaftlerin zufolge nicht ganz vermeiden.
Das wiederum bedeutet, dass an dem Verpackungsmaterial geforscht werden muss, damit durch dieses keine Kohlensäure entweichen oder es mit den Bestandteilen des Getränkes chemisch reagieren kann.