In einem neuen Buch kritisiert Papst Franziskus Georg Gänswein scharf. Der Erzbischof gilt als Vertrauter von Benedikt XVI.
In einem neuen Buch mit Interviews, das am Mittwoch auf Spanisch erscheint, beschuldigt Papst Frankziskus den deutschen Erzbischof Georg Gänswein, den früheren Papst Benedikt XVI „benutzt“ zu haben.
Gänswein hatte unmittelbar nach Benedikts Tod ein Buch unter dem Titel „Nichts als die Wahrheit“ veröffentlicht. Das Oberhaupt von weltweit 1,4 Milliarden Katholiken empfand dies als einen Mangel an Noblesse und Menschlichkeit.
Das Verhältnis zwischen dem argentinischen Papst und Gänswein gilt bereits seit vielen Jahren als belastet. Gänswein hatte sich fast zehn Jahre lang als engster Vertrauter um den emeritierten Pontifex gekümmert.
Nicht nur der Papst kritisiert Gänswein
In dem Interviewbuch berichtet Papst Franziskus auch über das Konklave 2005. Demnach hatten einige Kardinäle damals den Plan, Ratzingers Wahl zum Papst zu blockieren. Der jetzige Papst und damalige Erzbischof von Buenos Aires erhielt seinerzeit im Konklave auch 40 von 115 Stimmen.
Das Buch von Gänswein wurde bereits von anderer Seite kritisiert. So meinte beispielsweise der deutsche Kurienkardinal Walter Kasper: „Es wäre besser gewesen zu schweigen.“