Restaurants mit einem oder mehr Michelin-Sternen gibt es von der Küste bis zu den Alpen. Und trotz wirtschaftlicher Herausforderungen werden es immer mehr.
Deutschlands Koch-Elite wird immer größer: 340 Restaurants können sich in diesem Jahr mit mindestens einem Stern des Gourmetführers „Guide Michelin“ schmücken. Das geht aus dem Restaurantführer hervor, der am Dienstag in Hamburg vorgestellt worden ist. Das sind so viele Küchen wie nie zuvor.
Das überraschte auch den Direktor des „Guide Michelin“ für Deutschland und die Schweiz, Ralf Flinkenflügel, weil die Branche mit Fachkräftemangel sowie steigenden Einkaufs- und Energiepreisen zu kämpfen hat. „Wir sind selbst erstaunt über den neuen Rekord.“
Zehn Restaurants erhalten die höchste Auszeichnung
Zehn Restaurants dürfen 2024 die höchste Michelin-Auszeichnung tragen und sich mit drei Sternen schmücken. Neu im Sterne-Olymp ist dabei das oberbayerische Restaurant „Ess:enz“ von Edip Sigl in Grassau, das erst vor zwei Jahren mit zwei Sternen ausgezeichnet wurde. Die neun anderen Drei-Sterne-Restaurants finden sich in Berlin („Rutz“), Baden-Württemberg („Bareiss“ sowie „Schwarzwaldstube“ in Baiersbronn), Bayern („Jan“ in München), Hamburg („The Table“), Niedersachsen („Aqua“ in Wolfsburg), Rheinland-Pfalz („Waldhotel Sonnora“ in Dreis, „Schanz. Restaurant“ in Piesport) sowie im Saarland („Victor’s Fine Dining by Christian Bau“ in Perl).
Das Inspektionsteam hat zudem 50 Restaurants mit zwei Sternen – drei davon sind neu – und 280 Spitzenküchen mit einem Stern – davon 32 neu – bewertet. Kriterien sind unter anderem die Qualität der Produkte, eine persönliche Note, das Preis-Leistungs-Verhältnis sowie eine auf Dauer gleichbleibende Qualität.
27 Küchen mussten Sterne abgeben
Für ihre umweltbewusste und ressourcenschonende Gastronomie können 77 Restaurants einen Grünen Stern ihr Eigenen nennen – zehn mehr als 2023. 27 Küchen mussten einen oder mehrere Sterne abgeben, weil sie geschlossen oder ein neues Konzept haben oder sich die Qualität verschlechtert hat.
Der kleine rote Reiseführer „Guide Michelin“ sollte vor mehr als 100 Jahren mehr Autofahrer zum Reisen bewegen und so den Absatz der französischen Reifenfirma Michelin ankurbeln. In Deutschland gab es 1966 die ersten Michelin-Sterne. Neben dem „Guide Michelin“ erscheint auch der Restaurantführer „Gault & Millau“ regelmäßig als wichtiger internationaler Gourmet-Ratgeber. Er vergibt Kochmützen für ausgezeichnete Kochkunst.