Nein, denn er macht das, was ein Trainer tun muss
Julian Nagelsmann ist Fußballtrainer. Und da muss man oft auch unangenehme Entscheidungen treffen. Darunter fallen die Nichtnominierungen der BVB-Profis und von Bayerns Leon Goretzka. Aber damit verbaut er sich keinesfalls den Weg nach Dortmund oder München. Ganz im Gegenteil. Er beweist gerade, dass er Format hat. Er macht das, was man als Toptrainer machen muss: Leistungen bewerten, auch mal harte Entscheidungen treffen und diese dann gut und ausführlich erklären.
Nagelsmann zeigt mit seiner Auswahl für die kommenden Testspiele, dass er bereit ist, langfristig zu planen und frisches Blut in seine Mannschaften zu bringen. Das ist kein Zeichen der Schwäche, sondern der eigenen Stärke. Das muss den Vereinsbossen bei Bayern München und Borussia Dortmund imponieren und durchaus auch als Zeichen seiner Fähigkeit gesehen werden, langfristige Strategien zu entwickeln und konsequent umzusetzen.
Wenn hochdekorierte Spieler wie Hummels oder Goretzka mit dem Mut eines Trainers nicht klarkommen, dann ist nicht der Coach falsch im Verein, sondern sie selbst sind es. Und dann müssen sie gehen.
Nagelsmann ordnet dem Erfolg alles unter, und das ist richtig. Am Ende geht es nicht um die Befindlichkeiten einzelner Bundesliga-Stars, sondern um die Zukunft des Klubs – egal ob dieser nun Borussia Dortmund oder Bayern München heißt.