Tuchel: „Es gibt derzeit wenig Grund zu wechseln“
Absolut nachvollziehbar, dass Tuchel jetzt auch weiterhin mit dem funktionierenden Doppel-D-Duo Dier und de Ligt plant. „Sie gewinnen Spiele, funktionieren gut miteinander und auch mit den Außenverteidigern und Sechsern. Die Kommunikation zwischen den beiden ist sehr gut“, sagte Tuchel auf der Abschlusspressekonferenz vor dem Spiel am Samstag in Darmstadt. „Es gibt derzeit wenig Grund zu wechseln, einzig, wenn man die Qualität von Dayot Upamecano und Min-Jae Kim sieht. Sie haben aber gute Chancen, wieder zu beginnen, weil sie zuletzt sehr gut gespielt haben.“
Upamecano und Kim werden sich folgerichtig auf der Ersatzbank wiederfinden. „Für Min-jae ist es extrem hart gerade, weil er es eigentlich auch verdient hat zu spielen und herausragend gut ist. So ist es aber manchmal“, hatte Tuchel schon nach dem 8:1-Sieg der Bayern am Samstag gegen Mainz gesagt.
Klar, dass auch Kim seine ungewohnte Ersatzrolle nach dieser Partie sehr beschäftigte. Es war schließlich bereits das dritte der vergangenen vier Spiele, in denen er auf der Bank saß und lediglich als Einwechselspieler zum Einsatz kam.
Kim spricht bei t-online über seine Ersatzrolle
„Ich habe das noch nie erlebt, aber ich denke, dass ich etwas daraus lernen kann“, sagte Kim anschließend im Gespräch mit t-online und dem koreanischen Portal „Footballist“. Der eher introvertierte 27-Jährige hinterließ in den Katakomben der Arena dieses Mal einen noch zurückhaltenderen und nachdenklicheren Eindruck, als das ohnehin meistens der Fall ist. Zweifelt Bayerns „Monster“ also etwa plötzlich an sich und seinen Qualitäten?
Diesem Verdacht trat Kim aber entschieden entgegen und sagte: „Nur weil ich nicht spiele, bedeutet das nicht, dass ich komplett aus der Bahn geworfen werde. Ich habe immer Vertrauen in meine Fähigkeiten, wenn ich auf den Platz gehe.“ Zeigen kann er das im Moment aber nur selten. Deshalb mache er sich natürlich trotzdem „viele Gedanken“, wie er verriet: „Bisher habe ich viele Spiele gespielt, aber, weil es hier bei Bayern so viele gute Spieler gibt, kann es eben auch passieren, dass ich mal nicht spiele.“
Ganz wegwischen kann Kim die Selbstzweifel also trotzdem nicht. „Früher habe ich oft immer auf dem Platz gestanden, obwohl ich gedacht habe, dass ich nicht gut genug war“, sagte er, „aber jetzt denke ich, dass ich, ob ich gut spiele oder nicht, je nach Leistung der Mannschaft und meiner Mannschaftskollegen schon aussortiert werden könnte.“