Das österreichische Team kommt einfach nicht zur Ruhe. Nun gibt es eine weitere Wendung – die nichts Gutes für den umstrittenen Christian Horner bedeuten könnte.
Nächste Episode im anhaltenden Chaos um Teamchef Christian Horner beim Formel-1-Rennstall Red Bull. In der Affäre um Fehlverhalten des Briten gegenüber einer Mitarbeiterin soll diese nun Einspruch beim Mutterkonzern gegen das Ergebnis der internen Untersuchungen einlegen wollen. Dies berichtet der „Telegraph“. Demnach wolle sich die mittlerweile freigestellte Mitarbeiterin gegen das von einer externen Anwaltskanzlei erstellte Gutachten wehren, das Horner entlastet hatte. Dafür habe sie sich extra eine neue Anwältin genommen.
Mehr noch: Sport1 berichtet weiter, dass sie sogar vor ein Zivilgericht ziehen wolle, sollte der Einspruch bei Red Bull nicht erfolgreich sein. Die „Daily Mail“ zitiert dazu einen Freund der Mitarbeiterin: Diese sei „so enttäuscht, wie alles abgelaufen ist, insbesondere, weil sie sich vorschriftsgemäß verhalten hat. Sie hat ihre Bedenken unter Ausschluss der Öffentlichkeit geäußert und alles richtig gemacht, aber sie fühlt sich vom Unternehmen im Stich gelassen. Obwohl sie den vorgeschriebenen Prozess gewissenhaft und korrekt befolgt hat, wurde sie suspendiert.“
„Warum hat man darüber noch nicht gesprochen?“
Auch von der Konkurrenz hält die Kritik am Umgang des Unternehmens mit der Angelegenheit an: „Warum ist eine Frau, die sich unwohl gefühlt hat, zur HR (Personalabteilung, Anm. d. Red.) gegangen?“, fragte erst vor wenigen Tagen Mercedes-Teamchef Toto Wolff bei oe24.at. „Warum hat man darüber noch nicht gesprochen? Dazu kommt eine Informationsstrategie, die von außen betrachtet ein bisschen verwirrend aussieht.“ Und weiter: „Ich sag nur: Wenn Horner bleibt gibt es spannende Szenarien.“
Zu einem möglichen Abschied von Weltmeister Max Verstappen im Falle eines Horner-Verbleibs äußerte sich Wolff erneut vielsagend: „Jedes Team würde Max gern nehmen, weil er der stärkste Fahrer ist, ist doch logisch! Aber wie gesagt: Der Fahrer wird immer versuchen, im stärksten Auto zu sitzen. Deswegen müssen wir vorher unsere Hausaufgaben machen, damit das Auto performt. So könnte Mercedes eine echte Alternative für Max werden.“
Das Verstappen-Lager um dessen Vater Jos und Red-Bull-Berater Helmut Marko gilt als Horner-Opposition. Diese gilt als gestärkt, seitdem Gerüchte um eine Entlassung des 80-jährigen Marko von diesem selbst im Live-TV dementiert wurden (mehr dazu lesen Sie hier).