Stefan Effenberg schätzt die Chancen vom FC Bayern und Borussia Dortmund im Viertelfinale der Champions League ein. Er warnt – und hält etwas Außergewöhnliches trotzdem für möglich.
Stefan Effenberg warnt den FC Bayern vor dem Viertelfinalduell in der Champions League mit dem FC Arsenal. „In der Vergangenheit galt Arsenal vielleicht noch als Lieblingsgegner des FC Bayern. Das hat sich aber geändert“, sagte Effenberg dem Nachrichtenportal t-online. „Sie sind jetzt Tabellenführer der Premier League, knapp vor dem FC Liverpool und Manchester City. Das spricht für sich und sollte Bayern Warnung genug sein.“
Von der positiven Entwicklung, die der Londoner Klub zuletzt genommen hat, ist Effenberg beeindruckt: „Sie haben eine insgesamt sehr starke und auch spielstarke Mannschaft. Allen voran mit Martin Ödegaard, der ein wenig den Unterschied ausmacht.“ Auch Ödegaard sei aber – wie der deutsche Nationalspieler Kai Havertz – Teil eines geschlossenen Kollektivs bei Arsenal. „Da sticht keiner so überragend heraus wie Harry Kane bei Bayern München.“
Effenberg erwartet jedenfalls eine „unglaublich schwer zu spielende Mannschaft. Bayern geht nicht als Favorit in die Duelle, sondern auf Augenhöhe. Das werden zwei extrem enge Spiele, in denen die Tagesform entscheiden wird“, so Effenberg. „Man muss hoffen, dass Bayern sich steigern und seine ansteigende Form weiter bestätigen wird“, sagte der ehemalige Kapitän des Rekordmeisters. „Wenn man sieht, was im Halbfinale wartet, ist das der schwierigste Weg“, sagte Effenberg mit Blick auf die Finalträume der Münchner. „Aber wenn man da hin will, muss man jeden Gegner dafür aus dem Weg räumen. Das wird aber ein hartes Stück Arbeit.“
Im Halbfinale würde Bayern auf den Sieger des Duells der beiden Titelfavoriten Real Madrid und Manchester City treffen. „Darauf darf Bayern im Moment aber noch nicht schauen“, sagte Effenberg, „weil man mit Arsenal jetzt schon einen extrem schwierigen Gegner vor sich hat.“
Effenberg: „Vielleicht wiederholt sich etwas Großes“
Auch Borussia Dortmund habe laut Effenberg mit Atlético Madrid ein „brutal schweres Los“ in der Runde der letzten Acht erwischt. „Atlético hat in der Liga bislang nicht ganz so gespielt, wie man sie eigentlich kennt. Im Achtelfinale gegen Vorjahresfinalist Inter Mailand haben sie aber eindrucksvoll bewiesen, wozu sie immer in der Lage sind. Vor allem zu Hause“, sagte Effenberg. Der 55-Jährige erwartet auch hier „ein Spiel auf Augenhöhe. Mein Gefühl sagt mir aber, dass Dortmund schon die Möglichkeit hat, ins Halbfinale einzuziehen.“
Atlético sei eine „extrem kampfstarke Mannschaft“. Aber auch Dortmund habe „eine schwierige Gruppe überstanden, ein starkes Eindhoven im Achtelfinale ausgeschaltet“. Dortmund, dessen potenzieller Halbfinalgegner im Duell zwischen dem FC Barcelona und Paris Saint-Germain ermittelt wird, hat damit den vermeintlich „leichteren“ Turnierzweig zugelost bekommen.
Somit ist ein deutsches Finale am 1. Juni in London tatsächlich möglich – auch wenn Effenberg die Erwartungen dämpft: „Nach Wembley sollte man jetzt noch nicht schauen.“ So ganz ausschließen will er eine deutsche Sensation aber trotz aller Hürden doch nicht: „Aber vielleicht wiederholt sich am Ende ja sogar doch etwas Großes, das es schon mal gab.“
Auch 2013 wurde das Finale der Champions League im Wembleystadion ausgetragen. Damals standen sich der FC Bayern und Borussia Dortmund in einem deutschen Finale gegenüber, das die Münchner mit 2:1 für sich entschieden. „Vielleicht trifft man sich ja dort noch mal am 1. Juni“, sagte Effenberg, „drücken wir die Daumen.“