Schwache Nachfrage, hohe Energiepreise, geopolitische Spannungen – nach einem „Multikrisen-Jahr“ 2023 hält der Kölner Chemiekonzern am geplanten Stellenabbau fest.
Es sei ein „Multikrisen-Jahr“ für die deutsche Chemieindustrie gewesen, so das Unternehmen in einer Pressemitteilung zur Bilanz. Eine schwache Nachfrage verbunden mit einem Lagerabbau bei Kunden, hohen Energiepreisen in Deutschland und geopolitischen Spannungen haben dazu beigetragen. Der Konzernumsatz im Geschäftsjahr 2023 lag mit knapp 6,7 Milliarden Euro 17 Prozent unter dem Vorjahreswert von acht Milliarden Euro. Für das laufende Jahr rechne der Konzern allerdings mit moderat steigenden Ergebnissen.
Erste Kosteneinsparungen aus Aktionsplan
„Ein solches Krisenjahr hat die deutsche Chemie und haben auch wir bei Lanxess noch nicht erlebt. Aber wir tun alles dafür, um möglichst stabil durch diese Phase zu kommen und bestmöglich aufgestellt zu sein, wenn die Zeiten wieder besser werden. Mit unserem Aktionsplan haben wir dafür frühzeitig die richtigen Schritte eingeleitet“, sagte Matthias Zachert, Vorstandsvorsitzender von Lanxess.
Mit dem im Sommer 2023 eingeführten Aktionsplan namens „Forward“ will Lanxess der Krise entgegenwirken. Dazu gehören zum einen einmalige Einsparungen durch Kostensenkungen und verringerte Investitionen. Zum anderen auch eine effizientere Aufstellung des Konzerns. Durch strukturelle Maßnahmen möchte Lanxess seine jährlichen Kosten ab 2025 dauerhaft um rund 150 Millionen Euro senken. Das umfasst den Abbau von 870 Stellen, davon 460 in Deutschland. Für den Großteil des Stellenabbaus seien bereits die entsprechenden Verträge unterzeichnet worden, gab das Unternehmen am Donnerstag bekannt.