Der nächste Grande des deutschen Fußballs muss im Prozess um finanzielle Unregelmäßigkeiten um die WM 2006 aussagen. Es geht um Günter Netzer.
Nach Uli Hoeneß soll nun auch Günter Netzer im Sommermärchen-Prozess vernommen werden. Das bestätigte das Landgericht in Frankfurt/Main der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte die „Bild“ berichtet.
Demnach ist beabsichtigt, den Weltmeister von 1974 für den 23. Mai vorzuladen. Welche Rolle Netzer bei der Affäre um die Millionenzahlung des DFB an die Fifa spielt, ist noch unklar.
Räteselhafte Zahlung von 6,7 Millionen Euro,
Konkret geht es in dem Verfahren um eine Zahlung von 6,7 Millionen Euro, die der Deutsche Fußball-Bund im April 2005 an die Fifa überwiesen hatte.
Den Angeklagten Theo Zwanziger, Wolfgang Niersbach und Horst R. Schmidt wird von der Staatsanwaltschaft zur Last gelegt, dass diese Summe in der Steuererklärung des Verbandes für das Jahr 2006 unberechtigt als Betriebsausgabe in die Gewinnermittlung eingeflossen sein soll. Nun müssen sich die ehemaligen DFB-Topfunktionäre wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung in einem besonders schweren Fall verantworten.
Bereits am zweiten Verhandlungstag hatte Richterin Eva-Maria Distler angekündigt, Bayern Münchens Ehrenpräsident Hoeneß am 15. April vorzuladen. Der 72 Jahre alte Hoeneß hatte im Sport1-Doppelpass 2020 und im Podcast „11Leben“ 2021 Andeutungen gemacht, dass er mit Blick auf die Millionenzahlung rund um die WM 2006 mehr wisse.