Ob es die Passagiere gemerkt haben? Zwei Piloten einer indonesischen Airline sind mitten im Flug eingeschlafen. Die Flugkontrolle versuchte vergeblich, sie zu erreichen.
Zwei Piloten der indonesischen Airline Batik Air sind während eines Fluges eingeschlafen. Das berichten US-Medien übereinstimmend. Demnach sollen bei dem Flug im Januar mehr als 150 Passagiere an Bord gewesen sein. Rund eine halbe Stunde seien die Beiden nicht erreichbar gewesen, berichtet der amerikanische Sender CBS News. Die Folge: Das Flugzeug sei vom Kurs abgekommen.
Der Vorfall soll sich auf einem Hin- und Rückflug zwischen den indonesischen Städten Kendari und Jakarta am 25. Januar ereignet haben. Schon vor dem Hinflug soll sich der 28-jährige Co-Pilot beim führenden Pilot gemeldet haben. Dabei sagte er, dass er nicht ausgeruht sei, heißt es in deinem Bericht des indonesischen Verkehrskomitees. Daraufhin erlaubte der 31-jährige Kapitän ihm, sich bei dem Flug für eine halbe Stunde zu entspannen.
Auf dem Rückweg sollten die beiden die Rollen tauschen: Diesmal wollte der 31-Jährige ein Nickerchen machen. Das Problem: Auch sein Co-Pilot erwischte die Müdigkeit in fast elf Kilometern Höhe. So schliefen nun beide Flugkapitäne. Das Flugzeug wich derweil vom angepeilten Kurs ab. Die Flugkontrolle und andere Piloten versuchten vergeblich, die schlafenden Piloten zu kontaktieren.
28 Minuten schliefen beide Piloten
28 Minuten flog die Maschine in der Folge ohne Lenker, dann wachte der Hauptpilot wieder auf. Dass sie sich nicht mehr auf dem richtigen Weg befanden, bemerkte er sofort und holte auch seinen Kollegen aus seinem Schlaf. Gegenüber dem Piloten eines anderen Flugzeuges behauptete der 31-jährige Pilot, dass sie Probleme mit ihren Kommunikationsgeräten gehabt hätten. Der Flug wurde dann wie geplant bis nach Indonesiens Hauptstadt Jakarta ohne weitere Zwischenfälle fortgeführt.
Die Ermittler teilten mit, dass keine Personen verletzt seien und auch die Maschine keinen Schaden davon trug. Beide hätten eine ausreichend lange Pause vor den Flügen gehabt: Der Hauptpilot hatte 35 Stunden frei, der Co-Pilot 53 Stunden. Letzterer nannte aber einen anderen Grund für seine Müdigkeit: Seine wenige Monate alten Zwillinge. Er sei durch diese in der Nacht vor dem Flug mehrere Male aufgewacht. Generell fühle er, „dass sich die Qualität seines Schlafs verschlechtert hat“, sagte er nach Angaben von CBS News den Ermittlern.
Piloten wurden suspendiert
Die Fluggesellschaft reagierte: Sie suspendierte die beiden Piloten. Die Sicherheitsbehörden fordern nun bessere Vorkehrungen, um solche Geschehnisse zu verhindern. Etwa könnte die Checkliste der Airline angepasst werden. Mithilfe dieser sollen sich Piloten vor dem Fliegen auf Krankheiten, beeinträchtigende Medikamente, Stress, Alkohol, Müdigkeit und ihren emotionalen Zustand testen.
„Das Fehlen einer detaillierten Anleitung und Verfahrensweise könnte es den Piloten unmöglich gemacht haben, ihren physischen und mentalen Zustand ordnungsgemäß zu bewerten“, so der Ermittlungsbericht. Außerdem hätte das Cockpit jede 30 Minuten vom Flugpersonal überprüft werden müssen. Klare Anweisungen hätten jedoch gefehlt.
Die Fluggesellschaft sagte, dass sie „mit angemessenen Ruhezeiten arbeitet“ und dass sie „sich verpflichtet, alle Sicherheitsempfehlungen umzusetzen“.