Vier Tage von Montag bis Donnerstag arbeiten: Das ist nun bei einem Unternehmen in Niederbayern möglich. „Wir wollen uns als moderner Arbeitgeber präsentieren“, sagt der Firmensprecher.
Der niederbayerische Wohnwagen- und Wohnmobilhersteller Knaus Tabbert stellt von April an für einen Teil seiner Belegschaft auf eine Vier-Tage-Woche um. Das Unternehmen kämpfe wie viele andere auch um Fachkräfte, sagte Firmensprecher Stefan Diehl. „Wir wollen uns als moderner und attraktiver Arbeitgeber präsentieren.“ Der Wechsel betreffe neben dem Hauptsitz in Jandelsbrunn (Landkreis Passau) auch den Standort Sinntal-Mottgers in Hessen. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.
Die Vier-Tage-Woche von Montag bis Donnerstag gelte für die Mitarbeiter am Band sowie in der Aufbaufertigung. Das Vorgehen sei mit der Belegschaft und dem Betriebsrat besprochen worden, so der Sprecher. Die Reaktionen seien positiv, denn die betreffenden Mitarbeiter hätten künftig regelmäßig ein langes Wochenende. Knaus Tabbert wolle eine Vorreiterrolle einnehmen.
Freitags stehen die Bänder still
Mit der Umstellung gehe die Rückkehr zur tariflich vereinbarten 35-Stunden-Woche einher, sagte Diehl. Aufgrund der großen Nachfrage nach Freizeitfahrzeugen im Zuge der Corona-Pandemie sei in den vergangenen zwei Jahren 38,5 Wochenstunden gearbeitet worden. Wenn künftig freitags die Bänder stillstehen, bedeute das für Knaus Tabbert zugleich eine Kosteneinsparung, etwa beim Strom.
Im Februar hatte das Unternehmen vorläufige Geschäftszahlen für 2023 veröffentlicht. Auf der Basis geht Knaus Tabbert von einem Konzernumsatz in Höhe von 1,4 Milliarden Euro aus. Konzernweit seien 18.584 Wohnmobile und Camper-Vans (Vorjahr 11.426) sowie 12.029 Wohnwagen (Vorjahr 18.130) abgesetzt worden. Der geprüfte Konzernabschluss 2023 samt der Prognose für das Geschäftsjahr 2024 soll am 28. März veröffentlicht werden.