Ist das schon Sci-Fi in Bickendorf? Dort schickt eine Rewe-Filiale seine Kunden mit hochgerüsteten Einkaufswagen los. Was dahinter steckt.
Orientierungslos durch den Supermarkt irren, bis man den daheim so sehr gewünschten Aufstrich dann doch noch irgendwann findet – dieses „Leid“ seiner Kunden könnte bald Geschichte sein. Zumindest ist das der Traum des Rewe-Konzerns.
In einer Bickendorfer Filiale auf der Venloer Straße wird derzeit getestet, ob ein Navigationssystem am Einkaufswagen, das zielgerichtet von der Milch zu eben jenem Aufstrich führen kann, die Kunden tatsächlich erfreuen könnte.
Das Navigationssystem ist auf einem am Einkaufswagen montierten Tablet installiert und ortet den Kunden über ein im Laden verbauten Funksystem zielgerichtet durch den Supermarkt – so zumindest die Idee. Dazu soll das Gerät auch Empfehlungen zu sich in der Nähe befindenden Produkten liefern oder den handgeschriebenen Kassenbon einscannen und mit den gewünschten Produkten eine Route durch den Markt konzipieren können.
Europaweit erste Filiale mit Einkaufswagen-Navigationssystem
Das israelische Unternehmen Catch Retail Inc., Spezialist für KI-Technologien und personalisierte Medien im Einzelhandel, steckt hinter der Entwicklung. In Bickendorf will man mit Rewe und dem Bickendorfer Brüderpaar, das die dortige Rewe-Filiale betreibt, nun vier Monate in den Testversuch gehen.
Die Jobs von Ladenmitarbeitern, die man bislang nach dem Weg fragen konnte, sollen wegen der neuen Technik, die auf etwa der Hälfte der 220 Einkaufswagen installiert ist, aber nicht wegfallen, heißt es in der Pressemitteilung des Konzerns.
Mit dem Versuchsaufbau in Bickendorf ist die Kölner Filiale europaweit die erste Supermarkt-Filiale, die sich an die Navigationssysteme wagt. Im israelischen Tel Aviv ist die Catch-Software bereits in Supermärkten unterwegs. Laut „Kölner Stadt-Anzeiger“ seien die ersten Reaktionen der Kunden auf die High-Tech am Einkaufswagen eher skeptisch gewesen.
Eine Stammkundin habe etwa gesagt: „Ich kenne mich doch hier aus.“