Seit Wochen sorgt die angekündigte Tötung von Pavianen im Nürnberger Tiergarten für Aufsehen. Mit einer Protestaktion äußern Tierschutzaktivisten ihren Unmut.
Tierschutzaktivisten haben am Samstag den Eingang des Nürnberger Tierparks blockiert, um gegen die geplante Tötung von Pavianen zu protestieren. Rund 25 Aktivisten der Gruppe Animal Rebellion positionierten sich nach Angaben der Polizei vor dem Haupteingang des Zoos, während drei weitere sich an ein Tor ketteten. Sie hielten Plakate hoch mit Botschaften wie „Artgerecht ist nur die Freiheit“.
Die Aktion richtete sich speziell gegen die Ankündigung des Nürnberger Tiergartens Anfang Februar, einzelne Tiere aus der Gruppe der Guinea-Paviane aufgrund von Kapazitätsengpässen und sozialer Faktoren töten zu wollen. Die Verantwortlichen argumentierten, dass die Gruppe zu groß für das vorhandene Gehege geworden sei und die soziale Struktur ungünstig sei. Als Alternativen wurden sowohl eine Abgabe an andere Halter als auch eine Auswilderung erwogen, jedoch nach Angaben des Tiergartens als nicht realisierbar eingestuft.
Besucher nicht von den Protesten betroffen
In einer Erklärung betonte Animal Rebellion, dass sie durch diese Aktion den Tieren symbolisch eine Stimme verleihen wollten, da deren Bedürfnisse in der Debatte nicht berücksichtigt worden seien. Scarlett Treml, eine Aktivistin der Organisation, wurde folgendermaßen zitiert: „Affen haben das Recht auf Leben, körperliche Unversehrtheit und Freiheit – genau wie wir“. Der Park hat mittlerweile mehrere Angebote von Einrichtungen erhalten, welche bereit wären, die Tiere aufzunehmen. Diese Möglichkeit wird aktuell geprüft.
Eine Sprecherin der Polizei teilte mit, dass es trotz der Demonstration zu keinen größeren Wartezeiten am Eingang des Zoos gekommen sei. Zunächst hätten Besucher durch ein kleines Seitentor den Park betreten können. Dieses wurde allerdings im weiteren Verlauf ebenfalls von den Aktivisten blockiert. Da die Demonstrierenden laut Polizei der Aufforderung, den Platz zu räumen, nicht nachkamen, wurde die Versammlung aufgelöst und die Aktivisten weggetragen. Die Eisenketten wurden von der Feuerwehr aufgetrennt. Ein Teil der Aktivisten demonstrierte auf einem ihnen zugewiesenen Platz in der Nähe des Eingangs weiter.