0:1, 1:1, 1:2, 2:2, 3:2, 3:3: Borussia Mönchengladbach und der 1. FC Köln haben sich im rheinischen Derby einen wilden Schlagabtausch geliefert. Die Stimmen zum Spiel.
Gerade einmal fünf Treffer waren in den vorherigen drei Spielen des 1. FC Köln gegen Bayer Leverkusen (0:2), den VfB Stuttgart (1:1) und Werder Bremen (0:1) gefallen – ganze sechs Tore gab es am Samstagnachmittag beim 3:3 im rheinischen Derby in Mönchengladbach zu sehen. „Das war ein Kontrastprogramm zu den Spielen der letzten Wochen, als es in beide Richtungen auf jeden Fall ruhiger zuging“, stellte Kölns Innenverteidiger Timo Hübers anschließend fest.
Timo Schultz sprach von einem „tollen Fußballspiel“, solch ein Spektakel kannte er von seiner Mannschaft noch nicht. „Die meisten Zuschauer dürften glücklich nach Hause gegangen sein“, sagte der FC-Trainer. Bei Schultz und seinen Profis herrschten dagegen gemischte Gefühle – wenig überraschend, nach zwei verspielten Führungen durch den Doppelpack von Faride Alidou (7./64.) sowie dem 3:3-Ausgleich von Damion Downs (79.). „Ob ich mich jetzt ärgern oder freuen soll, das entscheide ich noch“, bat Hübers um Bedenkzeit.
Das sagten die Trainer zum Spiel
Timo Schultz: „Als Trainer haben wir auch einiges gesehen, was uns nicht gefallen hat. Trotzdem haben wir offensiv das beste Spiel gemacht, seit ich hier bin. Einiges haben wir richtig gut gelöst, haben drei Tore geschossen, es hätten auch noch einige mehr sein dürfen. Aber hinten haben wir zu viel zugelassen und auf den Flügeln Probleme gehabt. Das 3:3 geht in Ordnung. Es war eine Menge los, es gibt eine Menge für uns zu analysieren, was wir besser machen können – aber es war ein Schritt in die richtige Richtung und ein Punkt, den wir gerne mitnehmen.“
Gerardo Seoane: „Es war ein sehr unterhaltsames Spiel mit sehr vielen Emotionen auf sehr fairem Niveau. Wir haben heute viel kreiert und sehr viele Aktionen herausgespielt, waren aber nicht sauber genug im Abschluss. Auf der anderen Seite haben wir nicht konsequent genug verteidigt und haben die Kompaktheit zwischenzeitlich verloren. Trotzdem sind wir immer wieder zurück ins Spiel gekommen und haben bis zum Schluss nach vorne gespielt. Wir sind enttäuscht, weil es uns nicht gelungen ist, den Zuschauern einen Derbysieg zu schenken. Deswegen gehen wir mit gemischten Gefühlen nach Hause.“
Die Stimmen der FC-Spieler
Florian Kainz: „Ich muss sagen, das Spiel ist echt schwierig zu greifen. Es war ein ganz wildes Spiel. Drei Tore gemacht, drei bekommen, viele Chancen gehabt und individuelle Fehler gemacht. Es gibt viele positive Sachen, die wir mitnehmen können, aber auch einige Sachen, die wir uns anschauen und verbessern müssen. Wenn du 2:3 in Rückstand bist, kannst du zufrieden sein, wenn du noch mit einem Punkt nach Hause fährst. Das Derby ist immer ein hitziges Spiel, heute war es auf beiden Seiten ein bisschen chaotisch. Hintenraus haben wir sehr offensiv gewechselt und wollten das Spiel noch drehen, das ist uns leider nicht gelungen. Von den Spielanteilen und den Chancen her ist es ein gerechtes Unentschieden.“
Faride Alidou: „Beide Mannschaften haben alles gegeben. Wir sind nicht zufrieden, aber wir nehmen den Punkt mit, in unserer Situation müssen wir um jeden Punkt kämpfen. Auf die Tabelle schaue ich momentan gar nicht, wir konzentrieren uns auf unsere Mannschaft und wollen so schnell wie möglich aus dem Loch da unten herauskommen.“
Timo Hübers: „Für die Fans war das heute ein Riesenspektakel, als Defensivspieler macht das meist nicht so viel Spaß. Bei der Summe der Chancen ist das ein faires Ergebnis, das Pendel hätte am Ende auf beide Seiten ausschlagen können. Wahrscheinlich hätte es auch 5:5 ausgehen können. Den Punkt nehmen wir mit.“