Für Samstag ruft die linke Szene zu einer Solidaritätskundgebung für die ehemaligen RAF-Terroristen Klette, Garweg und Staub auf. Für den Sohn eines Opfers ist das nur schwer zu ertragen.
Mit Bestürzung hat der Sohn von Generalbundesanwalt Siegfried Buback, Michael Buback, auf die geplante Solidaritätskundgebung für die festgenommene mutmaßliche RAF-Terroristin Daniela Klette sowie die noch flüchtigen Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub reagiert. „Für uns als Angehörige der Opfer von RAF-Morden ist es natürlich sehr bedrückend zu sehen, wie stark die Sympathie für ehemalige, der RAF zugerechnete Terroristen, noch immer ist“, sagte Buback den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND).
Die angekündigten Sympathiebekundungen der linken Szene seien möglicherweise auch „ein Weckruf für all diejenigen, die extremes Gedankengut und Handeln ausschließlich im rechten Spektrum verorten“, sagte Buback weiter.
Trotz der Kritik hält Buback das Demonstrationsrecht für „ein hohes Gut“. „Veranstaltungen, die korrekt angemeldet sind und bei denen es nicht zu Ausschreitungen kommt, müssen akzeptiert werden, auch wenn man die dabei vertretenen Thesen nicht teilt“, erklärte Buback.
Der damalige Generalbundesanwalt Siegfried Buback wurde am 7. April 1977 auf offener Straße in seinem Dienstwagen von einem Motorradfahrer erschossen. Zu der Tat bekannte sich das „Kommando Ulrike Meinhof“ der Roten Armee Fraktion (RAF). Wer die tödlichen Schüsse abgegeben hat, ist bis heute ungeklärt.
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„Man muss schon extrem fertig sein“
Der Vorsitzende des Parlamentarischen Kontrollgremiums des Bundestages, Konstantin von Notz (Grüne), sagte den RND-Zeitungen mit Blick auf die für Samstag geplante Kundgebung: „Man muss schon extrem fertig sein, und es muss einem jegliche rechtsstaatliche Orientierung fehlen, wenn man so eine Kundgebung veranstaltet. Dazu fällt mir wirklich nichts mehr ein.“
Die Demonstration unter dem Motto „Stoppt den Staatsterrorismus – Solidarität mit den Untergetauchten und Gefangenen“ findet am Samstag, 9. März, ab 18 Uhr in Kreuzberg am Mariannenplatz statt.
Daniela Klette lebte bis zu ihrer Verhaftung rund 20 Jahre unter falschem Namen in Kreuzberg. Erwartet werden 300 Teilnehmer, nach Einschätzung der Polizei könnten es aber auch mehr werden, wie die RND-Zeitungen berichten. Das Ende der Demonstration ist für 22 Uhr geplant.