Jede digitale Zahlung hinterlässt Spuren – Kunden drohen so gläsern zu werden. Die Kryptowährung Monero schützt beim Zahlen dagegen die Privatsphäre. t-online erklärt die Hintergründe.
Das Wichtigste im Überblick
Die Brötchen beim Bäcker sind schnell mit der EC-Karte bezahlt. Den Urlaub buchen viele Menschen bequem von der Couch mit der Visa- oder Mastercard und fürs Onlineshopping nutzen immer mehr Kunden Zahlungsdienstleister wie Paypal oder Klarna.
Was vielen Menschen nicht bewusst ist: Immer, wenn wir unser Geld ausgeben, hinterlassen wir Spuren. Wer besonders viel im Netz einkauft oder in Zeiten der Corona-Krise das kontaktlose Zahlen für sich entdeckt hat, gibt Banken, Kreditkarteninstituten, aber auch Drittanbietern umfassende Einblicke in die eigenen Kaufgewohnheiten .
Doch es geht auch anders: Eine Kryptowährung hat es sich zum Ziel gesetzt, mehr Privatsphäre und Anonymität in die Bezahlprozesse zu bringen – Monero. Was es damit auf sich hat, erfahren Sie hier.
Was ist Monero?
Monero ist eine dezentrale Kryptowährung. Sie existiert bereits seit 2014 und zählt zu den zehn wichtigsten Krypto-Coins. Monero unterscheidet sich dabei durch drei Ansätze von den anderen großen Kryptowährungen:
- mehr Anonymität und Privatsphäre im Bezahlprozess,
- ein rechenarmer Miningprozess,
- Ziel der Gleichstellung der Nutzergemeinde
Bei Zahlungen mit Monero können Dritte Details zum Empfänger und Sender sowie zur Summe nicht frei einsehen. Wer genaue Einblicke in die Transaktionen haben möchte, braucht dafür eine explizite Berechtigung.
Es kann also nicht jeder auf der Blockchain jede Zahlung nachverfolgen, sondern nur autorisierte Personen. Die Abkürzung für ein Monero-Token lautet XMR. Der Kurs für einen XMR lag im März 2024 bei 145 US-Dollar, seinen Kurshöhepunkt erreichte Monero 2018 mit einem Preis von mehr als 500 Dollar.
Wie funktioniert Monero?
Auch hinter Monero steht eine Blockchain, genau wie bei den größten und bekanntesten Kryptowährungen Bitcoin und Ethereum. Im Gegensatz zu Bitcoin ist der Algorithmus hinter der Blockchain bei Monero aber sparsamer, sodass eine geringere Rechenleistung benötigt wird.
Wie Bitcoin arbeitet auch Monero mit dem sogenannten Proof of Work – Miner müssen also eine komplizierte Rechenaufgabe lösen, um einen Block auf der Blockchain zu verschlüsseln und dafür als Belohnung Coins zu erhalten. Dieses Prinzip führte dazu, dass Miner für Bitcoins immer mehr Rechenkapazität brauchen, um die Rechenaufgaben zu lösen.
Denn umso mehr Bitcoins entstehen, desto schwieriger gestalteten sich die Aufgaben. In einigen Ländern haben sich daher regelrechte „Miningfarmen“ gebildet – die einfachen Nutzer können es sich mittlerweile kaum noch leisten, ein aktiver Teil des Netzwerkes zu sein.
Wie kann ich Monero erstellen?
Eine Besonderheit von Monero ist, dass jeder Nutzer mit einem handelsüblichen Computer über seine Grafikkarte XMR erzeugen kann. Möglich macht das der sparsamere Algorithmus hinter Monero: Dieser ist deutlich weniger rechenintensiv angelegt. Die Schwierigkeit der Aufgaben erhöht sich bei Monero zudem nicht mit der Zeit, sondern ist abhängig von der Zahl an aktiven Nutzern im Netz.
Dieser ist deutlich weniger rechenintensiv angelegt. Die Schwierigkeit der Aufgaben erhöht sich bei Monero zudem nicht mit der Zeit, sondern ist abhängig von der Zahl an aktiven Nutzern im Netz.
Ebenfalls ungewöhnlich: Die Miner können selbst festlegen, wie groß ein Block auf der Blockchain sein soll – solange er sich etwa im Median der letzten 100 Blöcke befindet. Miner können daher etwas größere Blöcke auf ihren Rechnern bilden und so einen größeren Gewinn erzielen.
Wie bei anderen Kryptowährungen sinkt die Belohnung mit jedem Block. Als Grenze sind bei Monero eine Gesamtmenge von 18.132.000 XMR gesetzt. Dieser Punkt wurde 2022 erreicht. Anders als bei Bitcoins können danach aber immer noch neue XMR-Coins entstehen.
Die Grenze signalisiert lediglich, dass sich die Belohnung für die Miner auf einen konstanten Wert einpendelt und nicht weiter sinkt. Ab diesem Zeitpunkt bekommt jeder Miner für jeden versiegelten Block 0,6 XMR ausgezahlt. Anders als bei Bitcoin gibt es also keine Deckelung der Coins und somit keine natürliche Verknappung.
Was macht Monero so anonym?
Als Nutzer von Monero können Sie sich auf die Anonymität der Währung verlassen. Die Transaktionen sind von außen nicht einsehbar, anders als etwa bei Bitcoin. Sensible Daten wie Empfänger, Sender und Summe sind nur verschlüsselt auf der Blockchain gespeichert.