Zwölf Jahre lang beriet Angelika Kallwass in ihrer gescripteten Dokumentation Menschen mit Problemen aller Art. 2013 wurde „Zwei bei Kallwass“ abgesetzt.
Am 5. November 2001 lief die erste Folge von „Zwei bei Kallwass“. Heute vor genau elf Jahren wurde das Format abgesetzt. Die TV-Show konnte sich nicht mehr halten. Es war aber nicht nur Angelika Kallwass, deren Sendung zu dieser Zeit begraben wurde. Auch andere Formate ähnlicher Art segneten das Zeitliche: Richterin Barbara Salesch musste ihre Segel genauso streichen wie Richter Alexander Hold. Das Fernsehen war im Umbruch, die alten TV-Gesichter brachen nicht mit.
„Man kann den anderen nicht ändern, aber man kann sich selbst ändern“, so lautete einer von Kallwass‘ Grundsätzen bei „Zwei bei Kallwass“. Anfangs ging es immer um zwei Studiogäste, die mithilfe der Psychologin ihre Probleme aufarbeiten wollten. Später versammelten sich schon mal ganze Familien, um ihren Streit beizulegen. Das Format hieß zum Ende hin nur noch „Kallwass greift ein“.
Zu Beginn der Sendung handelte es sich bei den Protagonisten sogar noch um reale Personen. Später wurden sie dann aber durch Laienschauspieler ersetzt, da die Arbeit mit echten Betroffenen zu zeitintensiv wurde.
Und was macht der TV-Star heute? Darüber ist nur wenig bekannt, denn seit einigen Jahren ist es ruhig um Kallwass geworden. Bis vor zwei Jahren arbeitete sie noch immer als Diplom-Psychologin in Köln. Und das im Alter von 73 Jahren. Der Grund: Kallwass musste ihre Rente aufstocken.
„Davon kann ich nicht leben und nicht sterben“
2020 gab sie in der „Web Talk Show“ auf YouTube an, dass sie sich nie besonders um ihre Rente gekümmert habe. „Ich habe in meinem Leben nur als Studentin verrentet gearbeitet. Später dann noch einmal im Krankenhaus in einer Uniklinik.“ Danach sei sie immer selbstständig gewesen und habe nicht in die Rente eingezahlt.
„Ich bekomme 380 Euro Rente im Monat, davon kann ich nicht leben und nicht sterben“, sagte Kallwass damals. „Meine Botschaft an alle: Zahlt ruhig in die Rente ein. Es lohnt sich irgendwann“, fügte die Psychologin noch hinzu.
Doch nicht nur das Geld lockte Kallwass damals noch immer jeden Tag in die Praxis. „Ich arbeite, weil ich gerne arbeite. Ich würde mich sonst zu Tode langweilen“, so die Kölnerin. Mittlerweile soll sie in der Praxis jedoch nicht mehr praktizieren, das berichtete im vergangenen Jahr die „Bild“-Zeitung. Auch aus der Medienwelt hat sie sich zurückgezogen.
Kallwass sieht mit ihren über 70 Jahren übrigens noch fast genauso aus wie zu Zeiten ihrer aktiven TV-Karriere. Sie selbst hat dafür eine simple Erklärung: Es seien ihre Kinder, die sie jung gehalten hätten. Mit ihrem bereits verstorbenen Mann Wolfgang Kallwass hat sie zwei Töchter. Sie habe ihre Kinder 20 Jahre später bekommen als viele andere. Das sei ihrer Meinung nach das Geheimnis ihrer Jugend.