Zwei verwaiste Fischotter-Welpen wurden nach ihrem Hilferuf in Nordfriesland gerettet. Nun kümmert sich eine Wildtierstation um die Aufzucht.
Ein trauriges Schicksal hat zwei junge Fischotter ereilt: Sie wurden ohne ihre Mutter in Niebüll im Kreis Nordfriesland aufgefunden. Die beiden Welpen, die Harvey und Hazel genannt werden, wurden von Spaziergängern entdeckt, die sie zunächst allein auf einem Weg sitzen sahen. Als sie nach einigen Stunden zurückkehrten, hörten sie die Otter laut nach ihrer Mutter rufen, die nirgends zu sehen war.
Die Spaziergänger zögerten nicht lange und kontaktierten das Wildtier- und Artenschutzzentrum in Klein Offenseth-Sparrieshoop im Kreis Pinneberg, wo die beiden Otter nun liebevoll aufgenommen wurden. „Wir haben uns sehr gefreut, als wir den Anruf bekamen. Es ist immer schön, wenn Menschen sich um verletzte oder verwaiste Wildtiere kümmern und uns informieren“, sagte Katharina Erdmann, die Leiterin der Station, der Deutschen Presse-Agentur.
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Die Tierexperten kümmern sich nun um Harvey und Hazel, die bei ihrer Ankunft sehr geschwächt und unterernährt gewesen seien. „Nachdem die beiden gesichert wurden und zu uns gekommen sind, haben sie sich erstmal tierisch über die Milch gefreut“, schreibt das Wildtier- und Artenschutzzentrum auf Facebook.
Inzwischen geht es ihnen besser. „Sie haben sich aber schnell bei uns eingelebt. Sie fressen viel, spielen miteinander und werden immer kräftiger“, berichtete Erdmann der dpa weiter. Die beiden Otter, ein Männchen und ein Weibchen, sind etwa sieben Wochen alt und wiegen rund 900 Gramm.
Fischotter gehören zu den bedrohten Tierarten in Deutschland. Sie sind sehr scheu und benötigen saubere Gewässer mit reichlich Fisch. In der Wildtierstation sollen Harvey und Hazel lernen, wie sie sich in der Natur zurechtfinden und selbstständig jagen können. Nach einem Jahr sollen sie wieder in die Freiheit entlassen werden. „Wir hoffen, dass sie sich gut anpassen und eine eigene Familie gründen können“, sagte Erdmann.
