Hat der derzeit erfolgreichste Popstar der Welt mit Singapur einen Exklusivvertrag ausgehandelt? Um diese Frage ist nun eine Debatte entbrannt.
Die Regierung des südasiatischen Stadtstaats Singapur kämpft gegen Vorwürfe, sich die gegenwärtigen Konzerte von Superstar Taylor Swift nur dank Millionenzuschüssen gesichert zu haben. „Es gab im Internet einige Spekulationen über den Umfang der Zuschüsse“, sagte Singapurs Kulturminister Edwin Tong bereits am Montag im Parlament. „Ich kann sagen, dass sie nicht korrekt sind und bei Weitem nicht so hoch wie gemutmaßt.“
„Wegen geschäftlicher Vertraulichkeit“ könne er aber weder die Höhe der Zuschüsse noch ihre Bedingungen nennen, fügte Tong hinzu. Zugleich betonte er, dass sich die Investition in die Konzerte der US-Sängerin lohnten. Der wirtschaftliche Nutzen für Singapur sei geprüft und als „bedeutend“ eingestuft worden, er werde „die Höhe des Zuschusses wettmachen“.
„Damit Singapur ihre einzige Station in Südostasien ist“
Swift, die eine riesige Fangemeinde in aller Welt hat, gibt seit Samstag sechs Konzerte ihrer Welttournee „The Eras Tour“ in Singapur. Alle Konzerte sind ausverkauft, es werden insgesamt rund 300.000 Zuschauer aus Singapur und der gesamten Region erwartet.
Am Dienstag gelangte das Thema bis in die höchsten Ämter. Nun meldete sich auch Singapurs Premierminister Lee Hsien Loong zu Wort, sagte: „Unsere Agenturen haben eine Vereinbarung mit Taylor Swift ausgehandelt, damit sie nach Singapur kommt und dort auftritt und damit Singapur ihre einzige Station in Südostasien ist“, so Lee Hsien Loong auf einer Pressekonferenz in Melbourne, wo er an einem regionalen Gipfel teilnimmt. Er verteidigte den Exklusivdeal mit Taylor Swift und sagte: „Es hat sich als ein sehr erfolgreiches Arrangement herausgestellt. Ich sehe das nicht als unfreundlich an.“
In Medienberichten war spekuliert worden, dass Singapur mehrere Millionen Dollar pro Auftritt gezahlt habe, um sich die Swift-Konzerte als einziges Land in Südostasien zu sichern. In einem Bericht hieß es, der thailändische Regierungschef Srettha Thavisin habe unter Berufung auf einen Konzertveranstalter gesagt, Singapur habe Swift umgerechnet bis zu 2,8 Millionen Euro pro Konzert geboten, wenn sie während ihrer Tournee exklusiv in Singapur auftrete.
Ein Abgeordneter auf den Philippinen warf Singapur Berichten zufolge vor, dieses Vorgehen sei nichts, „was gute Nachbarn tun“.
Laut Kulturminister Tong dürften die Zuschusszahlungen seiner Regierung nicht entscheidend für die Entscheidung gewesen sein, die Konzerte in Singapur zu veranstalten. „Konzertveranstalter von Top-Künstlern machen ihre eigene Kalkulation und prüfen, wo sie auftreten wollen und wie lang“, sagte er und verwies auf die guten infrastrukturellen Bedingungen in Singapur. Seit dem Ende der Corona-Pandemie haben eine Reihe Top-Musiker Konzerte in Singapur gegeben, darunter Ed Sheeran, Harry Styles und die Bands Coldplay und Blackpink.