Nach den Beschlüssen für eine stufenweise Lockerung der Corona-Beschränkungen wird darüber diskutiert, wie weit die Vorsichtsmaßnahmen an den Schulen zurückgefahren werden sollen. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte forderte, die Pflicht zu anlasslosen Corona-Exams an Schulen aufzuheben und auch die Maskenpflicht zu überprüfen. Der Deutsche Lehrerverband warnte hingegen davor, alle Vorsichtsmaßnahmen auf einmal fallen zu lassen. Die Zahl der Neuinfektionen und die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter. Das Impftempo bleibt schleppend.
„Anlasslose Testungen sollten in Schulen und Kitas entfallen, die Maskenpflicht sollte zeitnah überdacht werden“, sagte der Bundessprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Jakob Maske, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die Politik habe immer wieder Entscheidungen getroffen, die das Kindeswohl nicht berücksichtigt hätten. „Das hat zu schweren psychischen Beeinträchtigungen geführt, aber auch zu einem deutlichen Anstieg der sozialen Unterschiede.“
Lehrerverband-Präsident Heinz-Peter Meidinger sagte dagegen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, bei den derzeitigen Inzidenzen in den jungen Altersgruppen brauche es im Augenblick noch häufige, am besten tägliche Exams in der Schule. „Wenn die Lage sich bessert, sollte man erst runtergehen auf drei, dann – noch vor den Osterferien – auf einen.“ Es gehe jetzt um ein umsichtiges Herantasten an die Normalität. „Einen baldigen Freedom Day kann es für die Schulen nicht geben.“