Nach dem Mord am sechsjährigen Joel ist der mutmaßliche Täter erneut in Haft genommen. Dem Jugendlichen droht eine Strafe von bis zu zehn Jahren.
Nach dem gewaltsamen Tod des sechsjährigen Joel in der Nähe von Neubrandenburg sitzt der mutmaßliche 15 Jahre alte Täter wieder in Untersuchungshaft. Das teilte eine Sprecherin des Oberlandesgerichtes Rostock am Donnerstagabend mit. Damit wurde einer Beschwerde der Staatsanwaltschaft Neubrandenburg gegen die Aufhebung des Haftbefehls stattgegeben.
Weiter Rätsel um das Motiv
Der Prozess gegen den Jugendlichen findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, Joel am 14. September vergangenen Jahres in der Gemeinde Pragsdorf mehrmals ins Gesicht geschlagen und mit einem Messer auf ihn eingestochen zu haben. Der Junge starb, der 14-Jährige habe das zumindest billigend in Kauf genommen.
Über ein Motiv ist bislang nichts bekannt. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur schwieg der Angeklagte zum Prozessauftakt. Er war am zweiten Prozesstag aus der Haft entlassen worden. Die „Ostsee-Zeitung“ hatte unter Bezug auf die Anwältin der Familie des Opfers berichtet, die Geschwister von Joel seien wegen der Aufhebung des Haftbefehls aus Sicherheitsgründen in andere Bundesländer gebracht worden.
Der Prozess ist noch bis Ende März terminiert. Im Zusammenhang mit dem Fall ermittelt die Staatsanwaltschaft auch gegen den 17 Jahre alten Bruder des Angeklagten.