Die Festnahme der RAF-Terroristin Daniela Klette war ein „Meilenstein“ für die Ermittler. Doch nun tauchen immer mehr Fragen zu den Ermittlungen auf.
Die Ermittlungen um die mutmaßliche RAF-Terroristin Daniela Klette haben eine neue Wendung genommen. Wie nun bekannt wurde, fanden Ermittler von drei Behörden erst 40 Stunden nach Beginn ihrer Durchsuchung diverses Kriegsgerät wie eine Kalaschnikow, eine Panzerfaust und eine Pistole in der Berliner Mietwohnung. Davon berichtete der „Tagesspiegel“ unter Berufung auf eine anonyme Person, die mit den Vorgängen vertraut sei. Nach der Festnahme sei einiges „holprig“ abgelaufen, wird diese Person in dem Bericht zitiert.
BKA-Beamte kamen zwar schon in der Nacht zu Dienstag zu Klettes Wohnung. Es seien jedoch unzureichend Spuren gesichert worden, heißt es im „Tagesspiegel“. Erst bei einer späteren Durchsuchung am Mittwoch seien die Waffen in einem unverschlossenen Schrank entdeckt worden. Unter diesen befanden sich laut Informationen des LKA Niedersachsen eine Kalaschnikow, eine Maschinenpistole eines osteuropäischen Typs, eine Panzerfaust sowie eine Pistole der Firma Heckler & Koch.
Dutzende Beamte im Haus und kein Sucherfolg
Warum die Waffen im Haus der RAF-Terroristin erst so spät entdeckt wurden, bleibt ein Rätsel. Die BKA-Ermittler hatten am Dienstag laut „Tagesspiegel“ offenbar noch Unterstützung von Spurensicherungsexperten des Berliner LKA angefordert. Zudem seien Fahnder des LKA Niedersachsen vor Ort gewesen. Zwischen 15 und 25 Sicherheitsbeamte aus drei Behörden waren demnach in dem Mietshaus.
Erst Donnerstagnachmittag meldete das zuständige LKA Niedersachsen mit Bezug auf Mittwoch, es seien doch „Kriegswaffen und Sprengmittel“ entdeckt worden, die „Evakuierungsmaßnahmen erforderlich gemacht haben“.
Klette war 30 Jahre untergetaucht
Noch ist unklar, ob die sichergestellten Waffen bei den zahlreichen Überfällen verwendet wurden, die Klette zur Last gelegt werden. Sie soll gemeinsam mit den noch gesuchten Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg von 1999 bis 2016 Geldtransporter und Supermärkte vor allem in Niedersachsen beraubt haben. Klette wird zudem vorgeworfen, gemeinsam mit Staub und Garweg zwei Sprengstoffanschläge verübt zu haben.