Bis zum Start der EM im Sommer 2024 sollten die Dortmunder Stadtbahnen auf den Schienen rollen. Doch noch gibt es kein grünes Licht der technischen Aufsichtsbehörde. Klappt es bis zum EM-Auftakt?
Symbolträchtig präsentierte Oberbürgermeister Thomas Westphal (SPD) zusammen mit dem ehemaligen DSW21-Chef Hubert Jung den ersten Wagen des Typs B80D der neuen Stadtbahnflotte. „Bahnbrechende Weiterentwicklung der bewährten Hochflurflotte“, lautete die Überschrift der dazugehörigen Pressemitteilung.
Insgesamt 25 Wagen sollten in einem ersten Schritt folgen, weitere acht Exemplare in einer Nachbestellung. In Auftrag gegeben haben die Dortmunder Stadtwerke die Anfertigung der Wagen und Modernisierung ihrer 64 Bestandsfahrzeuge beim Leipziger Unternehmen „Heiterblick“. Das Gesamtvolumen des Modernisierungsprojekts beläuft sich auf etwa 250 Millionen Euro.
16.000 Dokumente müssen der Prüfstelle vorgelegt werden
Erste Wagen sollten bereits auf mehreren Linien ab Sommer 2023 auf die Strecke gebracht werden. Mittlerweile ist das Foto des OBs vor der aufpolierten Stadtbahn über ein Jahr alt, doch bis heute rollen keine neuen Wagen auf den Schienen. Wie t-online erfuhr, gibt es weiterhin kein grünes Licht bei der Abnahme durch die technische Aufsichtsbehörde für Straßenbahnen (TAB) in Düsseldorf. Erst, wenn dieses erfolgt, dürfen die Bahnen im Schienennetz unterwegs sein.
Im Vorfeld der Abnahme durch den „Bahn-TÜV“ seien eine Vielzahl von technischen Tests vonnöten, teilte ein DSW21-Sprecher auf Anfrage mit. Die Ergebnisse all dieser Tests würden zurzeit von Gutachtern ausgewertet, dokumentiert und der TAB zur Prüfung zugestellt. „Dies ist ein fließender, iterativer Prozess. Um die umfangreiche TAB-Checkliste abzuarbeiten, sind insgesamt mehr als 16.000 Dokumente vonnöten“, so der Sprecher.
Bis 2031 sollen 98 Fahrzeuge auf den Schienen unterwegs sein
Insofern müssen Dortmunds Bürgerinnen und Bürger weiter auf eine baldige Aufstockung der Flotte warten. Fakt ist: Die Zeit rennt, denn die Flotte ist veraltet – teils rollen über 50 Jahre alte Bahnen durch die Stadt. Dies birgt erhöhte Reparaturgefahr und daraus resultierende Ausfälle der Fahrzeuge.
Plan der Stadtwerke AG ist es, neben dem Zukauf insgesamt 64 Fahrzeuge bis 2031 baugleich zu modernisieren, sodass sie nach dem Umbau exakt dem Standard der Neufahrzeuge entsprechen. Am Ende des Projekts – und nach Ausmusterung von zehn älteren, aus Bonn gekauften Fahrzeugen – soll die Hochflur-Stadtbahnflotte von DSW21 dann um 24 Fahrzeuge auf 98 Fahrzeuge angewachsen sein.
Rollen erste Wagen zum Start der EM 2024?
Bis jetzt wurden 9 neue Fahrzeuge auf dem Stadtbahn-Betriebshof von DSW21 in Dorstfeld angeliefert. Wann diese nun zum Einsatz kommen, ist laut der DSW21 nur „vage einschätzbar“.
Eine wichtige Frage ist dabei: Rollen erste Wagen zum EM-Auftakt? Ja, sagen die Stadtwerke: DSW21 geht nach aktuellem Stand davon aus, dass die Voraussetzungen zur erfolgreichen Erst-Inbetriebnahme in absehbarer Zeit von den Fahrzeugherstellern erfüllt sein werden.