Monschau in Nordrhein-Westfalen
Verwinkelte Gassen mit Kopfsteinpflaster, 300 weiße Fachwerkhäuser mit dunklen Streben und Balken, eine traumhafte Lage inmitten der grünen Eifel-Natur: Das 12.000-Seelen-Örtchen Monschau nahe der belgischen Grenze ist TV-Zuschauern durch die ARD-Serie „Eifelpraxis“ bekannt.
Hoch über dem mittelalterlichen Städtchen ragt die Ende des 12. Jahrhunderts errichtete Burg empor. Wer nicht hinaufspazieren möchte, kann den Bus zu dem historischen Gemäuer nutzen, wo einem die durch die Tuchindustrie zu Wohlstand gekommene Eifelperle zu Füßen liegt.
Eines der schönsten Anwesen ist das „Rote Haus“: ein prachtvolles Patrizierhaus aus dem 18. Jahrhundert, wo heute die bürgerliche Wohnkultur im 18. und 19. Jahrhundert präsentiert wird. Wer nach all dem Herumwandern müde geworden ist, kehrt im „Rur-Café“ ein, einer Institution seit 1770. Die vielen Kalorien kann man sich bei Wanderungen oder Radtouren im Naturpark Hohes Venn-Eifel wieder abtrainieren.
Einbeck in Niedersachsen
Mit bayerischem Bier war im 15. Jahrhundert kein Staat zu machen. In der kleinen Hansestadt Einbeck zwischen Harz und Weser war man da schon einen Schritt weiter. Gegen Ende des Mittelalters hatte das rührige Gemeinwesen ein paar Hundert Bürgerbrauereien, obwohl das Städtchen keine 1.000 Einwohner zählte.
Das Einbecker Bier wurde im Baltikum, in Flandern und England getrunken und brachte dem Örtchen einigen Wohlstand.
Die 400 farbenprächtigen, reich verzierten Fachwerkbauten rund um das Alte Rathaus mit den markanten Türmchen, deren Dächer an umgedrehte Trichter erinnern, wurde in den vergangenen Jahren prächtig saniert.
Die schönste Straße des Fachwerkkleinodes ist die Tiexeder Straße, wo Rosetten, Zunftzeichen und Inschriften die jahrhundertealten Holzbalken schmücken. Am Markt liegt übrigens eine der ältesten Gaststätten Niedersachsens, das „Brodhaus“. Europas größte Oldtimer-Sammlung ist im PS.Speicher und den PS.Depots zu finden. Einige der mehr als 2.500 Exponate kann man sogar für eine Spritztour ausleihen.
Arnis in Schleswig-Holstein
Eine Handvoll Straßen, ein paar Dutzend schneeweiße Häuser mit bunten Fensterläden und Türen, kleine Gärten, in denen Wildrosen und Efeu blühen: Das beschauliche Arnis auf einer Halbinsel in der Schlei ist Deutschlands kleinste Stadt.
Nur 300 Menschen leben in den sieben Straßen, wo ein Puppenstubenhaus an das nächste grenzt. Das schleswig-holsteinische Städtchen, das nur einen halben Quadratkilometer groß ist, wurde 1667 von 65 Familien gegründet und verdankt seinen Stadtstatus einem hartnäckigen Bürgermeister.
In die niedlichen Fischerhäuser aus dem 18. Jahrhundert entlang der von Kopflinden gesäumten „Langen Straße“ sind Galerien und Kunsthandwerker eingezogen; im Hafen ankern Segelboote aus dem ganzen Ostseeraum.
Wichtigster Anlaufpunkt in der durch eine Schleifähre mit Sundsacker verbundenen Kleinststadt ist die Schifferkirche aus dem 17. Jahrhundert. Deren maritime Bezüge sind nicht zu übersehen. Innen baumeln mehrere Votivschiffe aus dem 18. und 19. Jahrhundert von der Decke.
Kühlungsborn in Mecklenburg-Vorpommern
Sanddorntorte löffeln, sich im Sand aalen und in der Ostsee abkühlen – Kühlungsborn verspricht Erholung pur. Einheimische nehmen lieber die alten Namen Arendsee und Brunshaupten in den Mund. Die Nationalsozialisten hatten deren Heirat 1938 angeordnet, doch das ist nicht wirklich von Bedeutung.
Schon eher die vier Kilometer lange Strandpromenade, über die es sich herrlich flanieren lässt. An der Ostseeallee gibt es reichlich Bäderarchitektur, mit Balkonen, Erkern, Türmen, Balustraden, säulengerahmten Loggien, pilastergesäumten Eingangsportalen, breiten Freitreppen und ganz viel Stuck.
Keine dieser Sommervillen, die vom Geschmack ihrer einstigen Erbauer zeugen, gleicht der anderen. Kühlungsborns ganzer Stolz ist der Jachthafen, wo über 400 Boote anlegen können. Er ist der quirlige Treffpunkt für Landratten und Skipper, mit einem Hauch Ibiza-Feeling und geblähten Segeln als Hingucker.