Trotz der Abschläge pendelt der Index jedoch weiterhin in seiner bisherigen Wochenspanne zwischen 15.509 Punkten auf der Ober- und 15.015 Punkten auf der Unterseite. Ein Ausbruch aus dieser Handelsspanne dürfte kurzfristig wegweisend für die neue Richtung am Aktienmarkt sein.
Der Kursrutsch, der am Freitag vergangener Woche begann, verläuft bislang konstruktiv. Bei negativen Nachrichten – wie von der neuen Omikron-Variante oder einer möglicherweise früheren Zinserhöhung in den USA – wird verkauft. Gibt es keine negativen Nachrichten, wird wieder gekauft – so wie am gestrigen Mittwoch.
Solch ein Verhalten spricht gegen eine Korrektur am Aktienmarkt, die bei einem Rückgang von mindestens zehn Prozent erreicht wäre. Konkreter formuliert: Möglicherweise fällt der Dax in den kommenden Tagen wieder in Richtung 15.000 Punkte oder sogar leicht darunter. Aber ein nachhaltiger Kursrutsch unter die wegweisende Marke von rund 14.800 Punkten wird mehr und mehr unwahrscheinlich.
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Im Bereich von 14.800 Zählern liegt die untere Begrenzung der sechsmonatigen Seitwärtsphase von Anfang April bis Anfang November. Ein nachhaltiger Kursrutsch darunter dürfte laut technischer Analyse weitere deutliche Verluste nach sich ziehen.
Auch die Umfrage der Börse Frankfurt unter mittelfristig agierenden institutionellen Investoren und Privatanlegern stützt die These, dass die aktuelle Börsenphase nur eine Konsolidierung im Aufwärtstrend ist – auch wenn diese mit einem Minus von 8,5 Prozent die größte und zugleich die schnellste in diesem Börsenjahr ist.
Viele Anlageprofis haben zwar ihre Brief-Spekulationen in den vergangenen Tagen mit Gewinn verkauft und sind mit neuen Lengthy-Engagements auf die Bullenseite gewechselt, was laut Sentimentanalyse ein negatives Zeichen ist. Denn die neuen Bullen fallen zum einen als Käufer aus und nehmen zum anderen möglicherweise bald Gewinne mit.
Doch nach Ansicht des Verhaltensökonomen Joachim Goldberg, der die Umfrage auswertet, reicht diese Anzahl an neuen Bullen nicht aus, um sich im Fall von weiteren langfristigen Kapitalströmen in die Aktienmärkte auszubremsen. Seiner Meinung nach stehen die Chancen intestine, dass die Kurse wieder steigen, wenn sich die Volatilität am Markt wieder etwas beruhigt hat.
Nur wenige Privatanleger haben ihre Aktien verkauft
Interessanterweise haben nur einige Privatanleger Brief-Produkte gekauft, insgesamt hat diese Anlegergruppe laut der Frankfurter Erhebung trotz des Kursrutsches aber nur wenig Aktien verkauft. Für den Sentimentexperten Joachim Goldberg waren das Gewinne, die zwar psychological längst vereinnahmt wurden, aber actual nicht mitgenommen wurden. Stattdessen sind diese Buchgewinne weggeschmolzen und fühlen sich nun für manch einen psychological wie ein Verlust an, den man nicht realisieren möchte.
Das aktuelle Ergebnis um der Sentimentumfrage American Affiliation of Particular person Buyers (AAII) spricht auch eher gegen einen weiteren Kursrutsch: 26,7 Prozent Bullen stehen inzwischen 42,4 Prozent gegenüber – unter den US-Privatanlegern gibt es additionally mittlerweile einen deutlichen Überhang an Skeptikern, was als positiv zu werten ist, weil noch genügend Käufer bereitstehen.
Für Optimisten hat bereits der gestrige Handelstag ein erstes früher Kaufsignal generiert: Der Dax schloss oberhalb der 200-Tage-Linie, die vor allem von langfristig orientierten Investoren beachtet wird. Diese Linie notiert derzeit bei 15.403 Zählern.
Blick auf die Einzelwerte
Im Zuge der in drei Wochen anstehenden Veränderungen in den großen europäischen Indizes müssen drei deutsche Unternehmen den breit gefassten Stoxx Europe 600 verlassen. Das Software program-Unternehmen Teamviewer, die Immobiliengesellschaft Grand City Properties sowie der On-line-Händler für Haustiefbedarf Zooplus. Sie werden von Montag, 20. Dezember an, nicht mehr in dem Index notiert sein.
Der Abstieg von Teamviewer folgt auf den starken Kursverfall der vergangenen Monate, nachdem das Unternehmen seine hochgesteckten Wachstumsambitionen deutlich zusammengestutzt hatte. Am Donnerstag sank der Kurs nochmals um mehr als fünf Prozent. Grand Metropolis verbilligten sich um ein Prozent. Die Zooplus-Aktie, die von der Börse genommen werden soll, gab 0,3 Prozent nach.
Am Aktienmarkt gerieten Chipwerte ins Hintertreffen. Aktien der Chiphersteller Infineon Applied sciences und ASML fielen um bis zu fünf Prozent. Einem Medienbericht zufolge teilte Apple seinen Teilelieferanten mit, dass sich die Nachfrage nach dem iPhone 13 verlangsamt habe.
Thyssen-Krupp: Konzernchefin Martina Merz will bei dem Konzern wieder für stabile Gewinne sorgen. Die Zeit der Nullrunden für die Aktionäre soll enden. Die Rückkehr zu verlässlichen Dividendenzahlungen sei „klar als Ziel definiert“. Die Nachricht lässt die Aktionäre kalt, die Aktie fällt um 4,2 Prozent.
Dürr: Die Aktien steigen nach einer Hochstufung um 6,7 Prozent und stehen an der MDax-Spitze. Die Deutsche Bank setzte die Bewertung der Titel des Autozulieferers und Anlagenbauers auf „Purchase“ von „Maintain“ herauf und hob das Kursziel auf 60 von zuvor 35 Euro an. Am Mittwoch waren die Papiere bei 36,06 Euro aus dem Handel gegangen.
Türkische Zentralbank scheitert mit Devisenintervention
Die türkische Zentralbank griff nach eigenen Angaben am Mittwoch in den Devisenmarkt ein und versuchte die Lira zu stützen. Für die Devisenanalysten der Commerzbank ist dadurch „das Risiko weiterer krisenhafter Abwertung gestiegen“. Ulrich Leuchtmann fasst zusammen: „So ist’s halt mit gescheiterten Interventionen: Sie machen alles nur schlimmer“.
Denn trotz der Intervention liegt die türkische Lira aktuell wieder sowohl gegenüber dem Greenback als auch gegenüber dem Euro jeweils in der Nähe des Rekordtiefs. Das gültige Rekordhoch aus Greenback-Sicht liegt bei 13,8716 Lira, beim Euro bei 15,6473 Lira.
Denn der Markt weiß: Der Netto-Bestand an Devisenreserven der türkischen Zentralbank ist nahe Null. Denn von den ausgewiesenen Devisenreserven von 88 Milliarden Dollar vor der Intervention gehörten 55 Milliarden Greenback Geschäftsbanken. „Bleiben 33 Milliarden Greenback, additionally ungefähr das Handelsbilanzdefizit von Januar bis Oktober“, rechnet Leuchtmann vor.
Die Zentralbank könnte auf den vollen Brutto-Bestand von 88 Milliarden Greenback zurückgreifen, was ein buchhalterischer Trick wäre. „Denn sie muss entweder rasch wieder an Devisen kommen oder ihre heimischen Gläubiger im Regen stehen lassen was mögliche Belastungen, die denen aus der Lira-Schwäche erwachsen, verschärft“, meint der Devisenexperte. Nun wurde am vergangenen Mittwoch ein Teil „des bescheidenen Reservebestandes wirkungslos verpulvert“. Kein Wunder, das solche Interventionen der Notenbank nicht erfolgreich sein können.
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