Ein großes Projekt der Bahn steht im Kölner Süden kurz vor dem Abschluss. Davor wird es für die Pendler noch einmal kompliziert. Zahlreiche gewohnte Züge fahren anders.
Kurz vor Ostern will die Deutsche Bahn die Arbeiten am neuen elektronischen Stellwerk „Linker Rhein“, das den Verkehrsfluss im Rheinland verbessern soll, abschließen. Doch dafür wird zwischen dem 1. März um 21 Uhr bis zum 22. März um 21 Uhr im Kölner Süden noch einmal kräftig gebuddelt.
Rund um die Uhr sollen dann zwischen dem Kölner Hauptbahnhof und Brühl sowie zwischen Hürth-Kalscheuren und Erftstadt rund 60 Kilometer Kabel verlegt werden. Zudem sollen dort Weichenheizanlagen erneuert werden. Deshalb fallen zahlreiche Züge entweder ganz aus, oder fahren die gewohnten Haltestellen nicht an.
Bau des Stellwerks „Linker Rhein“: Viele Züge betroffen
- Im Fernverkehr führen die Bauarbeiten zu erheblichen Änderungen: Die ICE-Sprinter- und ICE-Züge zwischen Bonn, Köln und Berlin sowie zwischen Koblenz/Bonn und Hannover/Berlin werden ihre Fahrt in Köln beginnen bzw. beenden, wodurch der Stopp am Bonner Hauptbahnhof wegfällt. Züge, die üblicherweise in Koblenz starten oder enden, nehmen eine alternative Route über die rechte Rheinseite, was zu Ausfällen der Halte in Andernach, Remagen, Bonn Hbf und auch dem Kölner Hauptbahnhof führt. Als Ersatz dienen Haltestellen in Köln Messe/Deutz und für IC-Züge zusätzlich in Bonn-Beuel. Reisende müssen mit einer ungefähren Verlängerung der Fahrzeit von 10 Minuten rechnen.
- Im Nahverkehr kommt es ebenfalls zu Beeinträchtigungen, die je nach Bauphase und betroffener Linie variieren. Die Sperrungen führen zu Fahrplananpassungen bei den Linien RE 5, RE 12, RE 22 sowie den RB-Linien 24, 26, 30 und 48. Die Änderungen könne man im Online-Fahrplan der Bahn einsehen oder auch der Website der Bahn, die die Folgen für einzelne Bahnlinien bei Bauarbeiten ausweist. Für die Verbindungen zwischen Köln Hbf und Erftstadt sowie zwischen Köln Hbf und Brühl werden als Alternative Schnellbusse ohne Zwischenstopps eingesetzt.
- Für Fahrgäste, die von oder nach Hürth-Kalscheuren reisen, wird empfohlen, die Linie 818 bis Sechtem bzw. Merten zu nutzen und von dort mit der Stadtbahnlinie 18 weiterzufahren.
Nach ersten Prüfungen sollen dann ab September die ersten Testfahrten auf der Strecke stattfinden, bevor der Betrieb dann Ende des Jahres vollständig anläuft. Insgesamt kostet das neue Stellwerk rund 110 Millionen Euro.
Die Arbeiten hatten 2020 begonnen, bis zum Bauabschluss sollen für das neue Stellwerk insgesamt mehr als 300 Kilometer Kabel im Kölner Süden verlegt worden sein.