Louis Klamroth verpasste „Hart aber fair“ ein neues Konzept. Im Interview mit t-online verrät er, dass dies immer noch herausfordernd für ihn ist.
Zwar moderiert Louis Klamroth „Hart aber fair“ nun schon seit über einem Jahr, doch erst kürzlich gab er dem Format einen neuen Anstrich – nicht nur optisch, auch konzeptionell. Am Montagabend läuft die dritte Ausgabe im veränderten Stil.
Im Rahmen der Berlinale traf t-online den Talkmaster auf der „ARD Blue Hour“, wo er verriet, dass er nach zwei bisher gelaufenen Sendungen noch nicht abschließend bewerten könne, wie die Neuauflage ankommt. Mit den Einschaltquoten und den Kritiken sei er jedenfalls zufrieden. „Es läuft bisher erstmal gut und es scheint so, als hätten die Zuschauer das jetzt schon relativ gut angenommen. Wir merken auch, wie gut die Leute ‚Hart aber fair to go‘ in der Mediathek annehmen.“ Louis Klamroth ist zuversichtlich, dass auch die folgenden Talks erfolgreich werden.
„Ich habe mehr Freiheiten“
Dennoch findet er es nicht einfach, eine über zwei Jahrzehnte etablierte Sendung umzukrempeln. „Wenn etwas neu ist, ist es immer erstmal eine Herausforderung“, gesteht er im Interview. „Aber es macht total viel Spaß. Ich habe mehr Freiheiten, das sieht man auch und spürt man als Zuschauer hoffentlich auch.“
Der 34-Jährige interessiert sich nicht nur für „Hart aber fair“, sondern verfolgt auch die Sendungen seiner Kollegen: „Ich gucke ganz viel Talk. Aber das habe ich auch schon gemacht, bevor ich selber eine Talkshow moderiert habe, weil ich einfach Fan von Talkshows bin.“ Er schätze die Verschiedenheit der Talkformate, gucke sich bei den Alteingesessenen aber etwas ab: „Ich lerne von den Kollegen, wenn ich sie mir angucke. Am schönsten ist es aber, wenn ich es mir einfach ganz privat angucken kann – einfach, weil ich Lust drauf habe und nicht, wenn ich es beruflich gucken muss.“
„Ich weiß nicht, ob ich das Talent noch habe“
Auf der Berlinale trifft Louis Klamroth viele Menschen des unterhaltenden Showbiz, zu dem er selbst einmal gehörte. Denn vor seiner Moderatorentätigkeit war er Schauspieler. Eine Rückkehr in sein altes Metier kann er sich vorerst aber nicht vorstellen. „Ich bin da, wo ich jetzt bin, richtig. Und ganz ohne Koketterie: Ich weiß gar nicht, ob ich das Talent noch habe, ehrlicherweise. Vielleicht ist es irgendwo auf der Strecke geblieben und ich habe es irgendwie verloren, wer weiß.“
Die Schauspielerei habe ihm so einen Spaß bereitet, dass er zu einem Comeback in die Branche „niemals nie“ sagen würde. Im Moment sei das jedoch schwer denkbar. „Stellen Sie sich mal vor, ich spiele den Mörder am Sonntagabend im ‚Tatort‘ und am Montag muss ich dann mit Lars Klingbeil und Kevin Kühnert über die Schuldenbremse diskutieren. Das ergibt ja auch keinen Sinn“, witzelt der Hamburger.
Am Montagabend diskutiert Louis Klamroth mit seinen Gästen zum Thema: „Aufstand der Fans: Machen Investoren den Fußball kaputt?“ Die Sendung läuft um 21 Uhr im Ersten.