In der Berliner Galerie Deschler feiert Sharon Stone mit ihren Gemälden Europa-Premiere – und erklärt, warum sie schlechte Kritik nicht an sich heranlässt.
Von der Kinoleinwand ins Atelier: Hollywoodstar Sharon Stone hat am Samstag in Berlin ihre Gemälde präsentiert – und verrät, wie sie mit ihren Bildern spricht: „Ich sage ihnen: Du bist so schön! Schau dich an, du wunderschönes kleines Ding“, sagte die US-Schauspielerin der Deutschen Presse-Agentur vor der Eröffnung ihrer Ausstellung „Totem“.
Mit ihrer Rolle im Erotik-Thriller „Basic Instinct“ wurde Stone 1992 weltberühmt, es folgten Filme wie „Casino“, „Catwoman“ oder „The Disaster Artist“. Im Vergleich zur Arbeit am Filmset sei das Malen für sie eher eine Soloerfahrung. „Die Schauspielerei ist ein echter Teamsport. Und wenn man mit seiner Arbeit fertig ist, gibt es einen Cutter, der sie schneidet und zusammenfügt.“ Bei der Malerei gebe es dagegen nur den Künstler und die Leinwand.
Sharon Stone malt bis zu 17 Stunden täglich
Bereits seit ihrer Kindheit sei das Malen ein Teil ihres Lebens. Während der Corona-Pandemie habe sie den Pinsel wieder in die Hand genommen und male nun bis zu 17 Stunden täglich. Über die Möglichkeit, ihre fertigen Bilder in Berlin zu präsentieren, zeigt sich die 65-Jährige begeistert: „Die Gemälde passen, als wären sie für diesen Ort geschaffen worden.“ In abstrakten Malereien auf großen Leinwänden will Stone einiges zur Sprache bringen, von persönlichen Schicksalsschlägen über Beziehungen zu Männern bis hin zum aktuellen Weltgeschehen.
Sorge vor schlechter Kritik an ihrer Arbeit hat die Schauspielerin inzwischen nicht mehr. Wenn sich jemand ihre Kunst nicht ehrlich ansehen und sie nicht ernst nehmen würde, ließe sie sich nicht auf die Person ein, sagte Stone. „Wenn du nur eine weitere Person bist, die mir sagen will, dass eine Frau nichts kann, dann weiß ich das schon. Das habe ich mit ‚Basic Instinct‘ gelernt, vielen Dank“, sagte die Schauspielerin mit einem Augenzwinkern. Sie habe schlechte Kritiken bekommen, als der Film herauskam. „Und dann wurde es der größte Hit, nicht nur in meiner Stadt, nicht nur in Amerika, sondern auf der ganzen Welt, richtig?“
„Diese ganze Vorstellung, dass man nicht mehr als eine Sache machen und in seiner Spur bleiben muss – so war es, als ich eine junge Frau war“, so Stone. Mutige Frauen seien eine Inspiration für sie und sie habe beschlossen, sich nicht einschränken lassen zu wollen. Diesen Mut brauche man auch, um die „schreckliche Zeit, in der wir uns befinden“ zu überwinden. „Und ich glaube, wir werden sie überwinden. Und ich denke, dass wir das nur dank der Frauen schaffen werden“, sagte die Schauspielerin.
Insgesamt zwölf Gemälde sind bis zum 18. Mai in der Galerie Deschler in Berlin-Mitte zu sehen. Am Montag wird Sharon Stone außerdem bei der diesjährigen „Cinema for Peace“-Gala in Berlin zu Gast sein.