Gegen Krieg und für den Frieden: Traditionell versammeln sich zur Sicherheitskonferenz Tausende Aktivisten in der Münchner Innenstadt.
Parallel zur 60. Münchner Sicherheitskonferenz haben am Samstagmittag in der Innenstadt gleichzeitig mehrere Großdemonstrationen begonnen. Die größte Versammlung fand auf dem Karlsplatz statt. Nach einer Kundgebung zogen von dort ab 14 Uhr Demonstranten auf einer festgelegten Route um den „Bayerischen Hof“, Tagungshotel der 60. Sicherheitskonferenz, durch die Innenstadt. Begleitet wurde der Demonstrationszug von Hundertschaften der Polizei. Die Polizei sprach von rund insgesamt 3.000 Teilnehmern.
Die Hauptdemo stand unter dem Motto „Gegen die Nato-Kriegstagung – Verhandeln statt schießen, Abrüsten statt Aufrüsten, gegen Militarismus, Nationalismus und Rassismus“. Auf Plakaten waren Slogans zu lesen wie „Waffenstillstand jetzt“ oder „Verhandeln statt schießen“. Angeschlossen hatten sich verschiedenste Gruppen, darunter auch Hunderte Teilnehmer, die „Freiheit für Palästina“ skandierten, palästinensische Flaggen schwenkten und sich gegen den Krieg im Gazastreifen aussprachen. Zu Zwischenfällen kam es nicht, die Demonstration verlief bis auf „kleinere Scharmützel“ weitgehend friedlich, so ein Polizeisprecher am frühen Abend.
Ein Meer aus ukrainischen Flaggen auf dem Odeonsplatz
Rund 2.000 Teilnehmer fanden sich bei einer weiteren Friedensdemo auf dem Königsplatz unter dem Motto „Macht Frieden“ ein, darunter waren auch Mitglieder aus dem Querdenker-Milieu zu sehen. Organisiert wurde die Demonstration, die später ebenfalls auf einer Route durch die Stadt zog, von den Querdenkern von „München steht auf“.
Auf dem Odeonsplatz versammelten sich am Samstagnachmittag außerdem rund 2.000 Menschen, die gegen den Angriffskrieg Russlands in der Ukraine lautstark protestierten. Ein Meer aus ukrainischen Flaggen war zu sehen. Die Veranstaltung stand unter dem Titel „Gemeinsam gegen den Krieg – Münchner Sicherheitskonferenz“.
Mehr als zehn weitere kleine Aktionen und Kundgebungen waren außerdem für den Samstag angemeldet. Auch gegen Menschenrechtsverletzungen in Bangladesch und in Äthiopien wurde demonstriert. Die Polizei in München sprach angesichts der Vielzahl an verschiedenen Demonstrationen, die gleichzeitig zur Sicherheitskonferenz ablaufen, von einer großen Herausforderung. Mehr als 5.000 Beamte sind am Wochenende im Einsatz. Unterstützt werden die bayerischen Polizisten aus elf anderen Bundesländern.
Lange Wartezeiten wegen Sperrungen: Geduldsprobe für Autofahrer
Autofahrer wurden in der Münchner Innenstadt am Samstag zugleich auf eine harte Geduldsprobe gestellt. Zusammen mit dem An- und Abreisverkehr der Delegationen für die Sicherheitskonferenz war die Verkehrssituation teilweise chaotisch. Die Absperrungen und Umleitungen im gesamten Innenstadtbereich führten laut Polizei München zu teils langen Staus und Wartezeiten.
Auch am Sonntag soll es zu zahlreichen Demonstrationen kommen, so auf dem Odeonsplatz von 14 bis 16 Uhr unter dem Titel „Solidarität mit Israel – gegen Terror, Hass und Antisemitismus“.