Fleisch, Alkohol und Internet – Fasten kann vielfältig sein. Doch woher kommt der Brauch? Welche Regeln gibt es? Und eignet sich das Fasten auch zum Abnehmen?
Das Wichtigste im Überblick
Die christliche Fastenperiode ist eine Zeit der Buße und Besinnung. Sie bereitet Gläubige auf Ostern vor. Auch in anderen Religionen spielt das Fasten eine Rolle. Fasten ist neben anderen Bräuchen ein fester Bestandteil der Zeit vor Ostern.
Fastenzeit 2024: Wann beginnt sie? Wann endet sie?
2024 beginnt die Fastenzeit am 14. Februar und endet am 30. März. Die Zeiträume für die Fastenzeiten der kommenden Jahre können Sie der Tabelle entnehmen.
Jahr | Beginn | Ende |
---|---|---|
2023 | 22. Februar | 8. April |
2024 | 14. Februar | 30. März |
2025 | 05. März | 19. April |
2026 | 18. Februar | 2. April |
Die religiöse Bedeutung: Ursprung der Fastenzeit im Christentum
Wie in der Bibel steht, soll Jesus an einem Mittwoch verraten und an einem Freitag gekreuzigt worden sein. Christen gedenken in der Fastenzeit seines Leidens und verzichten an diesen Wochentagen darauf, Fleisch zu essen. Mit dieser Tradition bereiten sich Christen auf das Osterfest vor.
Fasten ist jedoch keine Diät, sondern soll als Zeit der Besinnung dienen. In der römisch-katholischen Kirche wird die Fastenzeit auch als „österliche Bußzeit“ bezeichnet.
Insgesamt 40 Tage dauert das Fasten im Christentum – eine Zeit, die an die Fastenzeit von Jesus in der Wüste nach seiner Taufe erinnern soll. In der evangelischen Kirche ist das Fasten nicht von solch zentraler Bedeutung.
Religiöses Fasten in anderen Religionen
Im Islam ist Fasten eine der fünf Säulen dieser Religion. Gefastet wird im Ramadan, dem neunten Monat des islamischen Mondjahres.
Jom Kippur ist der große Fastentag im Judentum. An diesem Tag darf weder gegessen, getrunken noch geraucht werden. Auch waschen, arbeiten und Geschlechtsverkehr sind untersagt. An diesem Versöhnungstag zwischen Gott und den Menschen sollen alle zuvor begangenen Sünden gesühnt werden.
Der Hinduismus hat keine einheitlichen Fastenzeiten. Jedoch spielt Fasten im Hinduismus eine fundamentale Rolle, um so Körper und Geist zu reinigen.
Fastenzeit: Was darf ich essen?
Fastende schränken die Nahrungsaufnahme insgesamt etwas ein. Dafür beschränken sie sich meist auf eine große Hauptmahlzeit pro Tag und zwei kleine Zwischenmahlzeiten. An Aschermittwoch und Karfreitag ist jeweils nur eine Hauptmahlzeit vorgesehen.
Katholische Gläubige, die zwischen 14 und 60 Jahre alt sind und sich streng an die Fastenregeln halten, verzichten zusätzlich auf Fleisch, Alkohol, Süßigkeiten, Rauchen oder andere Genüsse. Im Mittelalter waren auch Fett, Eier und milchhaltige Produkte verboten.
Fasten im 21. Jahrhundert
Heute kommen Gewohnheiten dazu wie etwa Surfen im Internet, Fernsehen oder Computerspielen. So bekommt die Fastenzeit einen aktuellen Bezug. Wichtig ist dabei ein bewusst erlebter Verzicht, der Raum für Neues schaffen soll.
Aus psychologischer Sicht kann ein solcher Verzicht für mehr Zufriedenheit sorgen: Ich schaffe es, etwas wegzulassen, das ich gerne mache und an das ich gewöhnt bin. Viele Menschen verzichten, um sich körperlich und seelisch besser zu fühlen.
Der Sonntag ist allerdings in der Fastenzeit vom Fasten ausgenommen, da Jesus an einem Sonntag auferstanden sein soll. Wie streng das Fasten von den Gläubigen wirklich ausgeübt wird, bleibt hier jedem selbst überlassen.
Info: Während sich strenggläubige Christen exakt an die Vorgaben halten, beschränken sich viele auch nur auf den Verzicht auf Fleisch am Karfreitag. Bei vielen strenggläubigen Katholiken und Orthodoxen werden vier Fastenzeiten im Jahr durchlaufen, die mehrere Wochen dauern. In diesen Zeiten wird komplett auf Alkohol, Fett und tierische Nahrungsmittel verzichtet.
Wie gesund ist das Fasten?
Bei Christen sollen in der Fastenzeit durch Entsagung Körper und Geist gereinigt werden. Wer dabei auf Völlerei, Süßigkeiten und Alkohol verzichtet, tut seinem Körper dabei auch noch etwas Gutes.