Menlo Park, San Francisco Eigentlich wollte Mark Zuckerberg seine langfristigen Visionen einer digitalen Welt im Metaverse präsentieren. Aber bei der Vorstellung der Jahreszahlen am Mittwoch wollten die Analysten vom CEO des Facebook-Konzerns vor allem eines wissen: Wie schlimm ist die Lage?
Bisher stand Zuckerberg und seine heute unter dem Title Meta firmierende Firma vor allem für starkes Wachstum bei Nutzern. Doch im Schlussquartal musste Facebook einräumen, dass die Zahl der täglich aktiven Nutzer im Vergleich zum Vorquartal um rund eine Million Menschen auf rund 1,929 Milliarden Menschen gefallen struggle. Im Vorquartal struggle sie noch um rund 25 Millionen gewachsen.
Das struggle nicht die einzige schlechte Nachricht, die Zuckerberg überbringen musste. Der Konzernumsatz wuchs zwar im Jahresvergleich um ein Fünftel auf knapp 33,7 Milliarden Greenback. Doch der Gewinn sank um acht Prozent auf knapp 10,3 Milliarden Greenback. Zudem fiel der Ausblick auf das kommende Quartal schwächer aus als von Analysten erwartet.
In den ersten drei Monaten des Jahres 2022 geht Zuckerberg von einem Umsatzwachstum von drei bis elf Prozent im Jahresvergleich aus, was 27 Milliarden bis 29 Milliarden Greenback entsprechen würde. Analysten waren hingegen von rund 30,3 Milliarden Greenback als Zielmarke ausgegangen.
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Absturz kostet Fb 200 Milliarden Greenback Börsenwert
Dieser Combine aus Rückschlägen führte nachbörslich zu einem Einbruch der Meta-Aktie um mehr als 20 Prozent. Rechnerisch verlor Fb damit innerhalb weniger Minuten rund 200 Milliarden Greenback an Börsenwert. Das ist mehr, als Deutsche Telekom und Daimler zusammen an den Aktienmärkten wert sind.
Investoren seien verständlicherweise um Meta besorgt, urteilte Analystin Laura Hoy vom britischen Finanzhaus Hargreaves Lansdown. Die Technologie-Expertin sagte: „Meta-CEO Mark Zuckerberg magazine die Welt in eine different Realität locken wollen, aber enttäuschende Ergebnisse im vierten Quartal ließen seine Metaverse-Blase schnell platzen“. Für Hoy erlebt der Fb-Konzern nicht einen einmaligen Schock, sondern könnte insgesamt vor einem schwierigen Jahr stehen. „Facebooks enorme Größe und beeindruckende Reichweite in Verbindung mit einer grundsoliden Bilanz bedeutet, dass es längerfristig Potenzial hat, aber das nächste Jahr wird wohl eine holprige und teure Fahrt werden.“
Zuckerberg will Werbegeschäft „umbauen“
Ein weiteres Sorgenthema für Investoren ist das Werbegeschäft von des Fb-Konzerns. Die Unternehmensgruppe ist weiterhin bei ihren Einnahmen von Werbung abhängig. Doch das Geschäft ist schwierig.
Ein Grund ist der Technologiekonzern Apple, der neue Privatsphäre-Einstellungen in seinem mobilen Betriebssystem iOS umgesetzt hat. App-Anbieter wie Fb müssen die Nutzer seit vergangenem Jahr auf Apple-Geräten wie iPhones oder iPads fragen, ob sie zu Werbezwecken ihr Verhalten quer über verschiedene Dienste und Web sites nachverfolgen dürfen. Sehr viele iPhone-Kunden lehnten dies ab. Dadurch weiß Fb weniger über seine Nutzer. Das Unternehmen kann Anzeigen nicht mehr so passgenau ausspielen und bekommt daher auch weniger Geld von Werbekunden.
Zudem wollen etliche Länder das Werbegeschäft stärker regulieren. Die Europäische Union bereitet ein Gesetz vor, das künftig das Werbegeschäft von Plattformen wie Fb stärker beschränken dürfte. Das EU-Parlament hatte sich dafür ausgesprochen, künftig keine Werbung mehr auf Foundation sensibler persönlicher Daten wie Gesundheit, Faith oder sexueller Orientierung zuzulassen.
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Zuckerberg sagte: „Mit den iOS-Änderungen von Apple und den neuen Vorschriften in Europa zeichnet sich ein klarer Pattern ab: Es stehen weniger Daten für die Bereitstellung personalisierter Werbung zur Verfügung.“
Die Menschen wollten aber weiter „relevante Anzeigen“ sehen, sagte Zuckerberg. Und Unternehmen wollten die richtigen Kunden erreichen. „Deshalb bauen wir einen Großteil unserer Anzeigeninfrastruktur neu auf, damit wir weiter wachsen und hochwertige personalisierte Anzeigen liefern können“, führte der CEO weiter aus. Wie genau der Umbau aussehen soll, ließ Zuckerberg jedoch weitgehend offen.
Der CFO von Meta, Dave Wehner, kritisierte hingegen Apple für die Auswirkungen auf das Werbegeschäft. Das Vorgehen des Tech-Konzerns werde im Jahr 2022 „ökonomische Auswirkungen“ auf das Werbegeschäft in einer Größenordnung von rund 10 Milliarden Greenback haben. In einem Firmenstatement führe Meta aus: „Wir rechnen mit einem leicht zunehmenden Gegenwind bei der Zielgruppenansprache und der Messung aufgrund von Änderungen der Plattformen und Vorschriften.“
Geschäft mit virtueller Realität verursacht Verlust von zehn Milliarden Greenback in 2021
Die Zukunft des Unternehmens ruht für CEO Zuckerberg auf dem Geschäft mit virtuellen Realitäten. Bislang verschwieg sein Unternehmen weitgehend konkrete Zahlen zu dem, was der Konzern in dem Bereich heute schon unternimmt.
Mit der Vorstellung der Jahreszahlen änderte sich das zumindest ein bisschen. Erstmals stellte Zuckerberg das ausgewiesene Section „Actuality Labs“ vor. Der Umsatz der Sparte legte zwar im Jahresvergleich von 717 auf 837 Millionen Greenback zu.
Einen Gewinn macht Meta mit dem Geschäft jedoch nicht. Im Gegenteil häuft der Konzern in dem Bereich gewaltige Verluste an. Für das Jahr 2021 wies Zuckerberg ein Minus von rund 10,2 Milliarden Greenback für „Actuality Labs“ aus.
Mike Proulx, Forschungsdirektor beim Analysehaus Forrester, sagte, der Fokus auf das Metaversum sei bislang für Zuckerberg nur oberflächlich erfolgreich. Zwar hätten in einer Umfrage im Dezember rund 47 Prozent der US-Amerikaner mit Internetzugang Zuckerbergs Firma Meta auch mit dem Metaversum verbinden. Aber nur 17 Prozent der Befragten gaben auch an, Meta sei in ihrer Wahrnehmung führend bei Aufbau des Metaversums.
Während viele Unternehmen auf Lösungen für den Aufbau einer digitalen Welt drängen, brauche Fb eine klare Strategie. „Kein einziges Unternehmen kann oder sollte das Metaversum „besitzen oder dominieren“, forderte Proulx. „Es besteht weiterhin die Sorge, dass die Herausforderungen der Vergangenheit von Fb Meta in das Metaversum folgen werden. Das Unternehmen muss die Verbraucher davon überzeugen, dass Metas Ausdruck des Metaversums eine gute Sache ist.“
Fb hat bis heute große Probleme, Hassrede, Belästigungen und Gewaltaufrufe einzudämmen. Wie vergleichbare Probleme in einer virtuellen Welt verhindert werden sollen, ist noch offen.
Tiktok wird ein starker Rivale
Bevor Zuckerberg sein Unternehmen in den Aufbau einer digitalen Welt führen kann, muss er zunächst die bestehende Nutzerschaft binden und halten. Doch genau mit diesem Ziel gibt es erhebliche Probleme, warnte Proulx. Die Kurzvideo-Plattform Tiktok sei zu einem beliebten Produkt bei Jugendlichen aufgestiegen.
Zuckerberg versuchte dem Pattern damit zu begegnen, dass Fb oder andere Dienste des Meta-Konzerns wie Instagram das Format einfach kopierte. Mit Reels gibt es ein zu Tiktok vergleichbares Videoformat auf Fb, das der Konzern gerade in den USA verstärkt ausspielt.
„Tiktok ist ein starker Wettbewerber“, räumte Zuckerberg bei der Vorstellung der Jahreszahlen ein. Gerade aufgrund der Stärke von Tiktok brauche Fb eine gute Antwort, um die junge Technology zu erreichen. „Einfach die Funktionen von TikTok zu kopieren, wird nicht ausreichen“, sagte Proulx.