Peking Als die deutschen Rodler am Mittwoch zu Beginn ihres Trainings in China in ihr Sportgerät stiegen, gab es eine besondere Premiere. Es conflict wohl das erste Mal in der Geschichte der Olympischen Spiele, dass die Transportkiste für ihre Rennschlitten zuvor auf Corona getestet worden conflict. Chinas Staatsführung ist in diesen Tagen besonders nervös und will nichts dem Zufall überlassen. Die Angst ist groß, dass Sportler und Mitreisende, die zu den Olympischen Spielen nach Peking gereist sind, die chinesische Bevölkerung mit dem Coronavirus infizieren. Und so greift Peking zu drastischen Maßnahmen.
Nicht nur die Tausenden Sportlerinnen und Sportler, mitreisende Helfer und Journalisten, sondern auch die vielen Hundert Tonnen Fracht, die für die Spiele nach Peking transportiert worden sind, mussten auf das Virus getestet werden. Frachtstücke, deren Take a look at trotz mehrfacher Desinfektion positiv ausfiel, wurden erst einmal für ein paar Stunden in Quarantäne gesteckt und erst dann wieder freigegeben, wenn der Coronatest negativ ausfiel.
Am Mittwoch haben die Trainings- und Vorwettkämpfe der Olympischen Spiele in Peking begonnen, am Freitag steht die große Eröffnungsfeier im Pekinger Nationalstadion, dem „Vogelnest“ an. Schon jetzt ist klar: Es werden wohl die ungewöhnlichsten Spiele in der Geschichte. Dafür sind die strengen Sicherheitsvorkehrungen, die die Staatsführung getroffen hat, um die Ausbreitung des Coronavirus in China zu verhindern, nur ein Grund.
Denn die Sportveranstaltung findet zugleich in einem Land statt, dessen Führung schwere Menschenrechtsvergehen an der muslimischen Minderheit der Uiguren vorgeworfen wird. Die USA, Deutschland und andere große Nationen schicken diesmal keine Regierungsvertreter zu den Spielen, wie es sonst üblich ist – teilweise ausdrücklich aus Protest.
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Auch Umweltschützer kritisieren die Führung des Gastlandes, denn die Sportstätten sind an Orten, wo natürlicherweise kaum Schnee liegt und Wassermangel herrscht. Chinas Behörden und die chinesischen Organisatoren behindern zudem massiv die Berichterstattung rund um die Wettbewerbe.
100 Tonnen Fracht hat Kühne und Nagel von Deutschland nach China transportiert
Auf der einen Seite sind jene, die die Spiele aus Menschenrechts- und Umwelt- oder aus Gesundheitsgründen am liebsten abgesagt hätten – auf der anderen Seite die, die sie trotz der pandemischen Herausforderungen für die Sportler zum Erfolg bringen wollen.
So wie Philipp Haberzettl und Janina Neumann, Projektleiter und Projektleiterin für Eventlogistik bei dem Schweizer Logistiker Kühne + Nagel. Das Unternehmen übernimmt den Transport der kompletten Fracht des Deutschen Olympischen Sportbunds und von diversen deutschen und internationalen Fernsehanstalten. Das ist auch bei normalen Spielen ein riesiges Unterfangen – aber für Peking eine Mammutaufgabe.
100 Tonnen Fracht hat Kühne + Nagel in den vergangenen Monaten von Deutschland nach China transportiert – darunter die Sportgeräte und die komplette Ausrüstung der 400-köpfigen Delegation des deutschen Groups: 14 Bobs, 16 Rennrodelschlitten, 12 Skeleton-Schlitten, 400 Taschen Bekleidung. Auch die Magnum-Flaschen Sekt für die Sieger waren im Gepäck. Selbst Lebensmittel für die Hochleistungssportler mussten die rund 8000 Kilometer nach China transportiert werden – die Mannschaften haben ihre eigenen Köche mitgebracht, um die optimale Versorgung der Athleten zu garantieren.
Alle Kisten und Container haben aufgrund der strengen Corona-Präventionsmaßnahmen der chinesischen Staatsführung einen Desinfektionsmarathon hinter sich. Bereits in Deutschland mussten sie desinfiziert werden, dann noch einmal in China. Denn die chinesische Staatsführung verfolgt mittels drakonischer Maßnahmen eine Null-Covid-Strategie und hatte in den vergangenen Monaten immer wieder ausländische Pakete oder andere Fracht für neue Ausbrüche in dem 1,4 Milliarden Einwohner Land verantwortlich gemacht – ein weltweit einzigartiges Vorgehen.
Der Druck ist groß – einen Testlauf durfte es nicht geben
Die Logistikspezialisten Haberzettl und Neumann sind bereits seit dem 22. Januar in der Olympia-Blase, die alle Besucher von der chinesischen Bevölkerung abschirmen soll, und sorgen dafür, dass alle Kisten der Sportler und Fernsehjournalisten an ihr Ziel kommen. Unterstützt werden sie von fünf weiteren Kollegen in Peking, die außerhalb der Blase sind, und mehr als einem Dutzend Kollegen außerhalb Chinas.
Auf allen lastete dieses Mal ein besonderer Druck. Denn, und auch das ist eine Besonderheit bei den Spielen in Peking, nichts konnte vorher bei Testveranstaltungen geprobt werden. „Es gibt keine zweite Probability“, sagt Jörn Schneemann, Direktor globale Expo- + Eventlogistik bei Kühne + Nagel.
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Ähnlich wie die Athleten brauchen auch Neumann und Haberzettl für ihren Job starke Nerven. Das ging schon mit der Anreise los. Als sie am 22. Januar in der chinesischen Hauptstadt landen, werden Neumann und Haberzettl erst einmal von Menschen in weiß-blauen Ganzkörperschutzanzügen am Flughafen begrüßt. Rachen- und Nasenabstriche werden gemacht, das Gepäck desinfiziert. Erst dann geht es mit mehreren Bussen in der Kolonne zu den Austragungsorten.
Jede Unterkunft der „Olympia-Blase“ wird einzeln angefahren. „Wir haben schon gescherzt, ob wir länger mit dem Bus vom Flughafen zu unserem Resort brauchen als mit dem Flugzeug von Deutschland nach China“, sagt Haberzettl schmunzelnd. Erst am Abend, nach sieben Stunden im Bus, kommen sie im Resort an.
Zu seinem ersten Einsatz am Morgen gleich nach der Ankunft – die Verteilung von 16 Lastwagen mit Materials – wäre der 36-Jährige quick zu spät gekommen. Denn die Menschen innerhalb der Olympia-Blase dürfen nicht mit normalen Verkehrsmitteln fahren – Pekinger Taxis und Busse sind tabu. Fahrzeuge sind nur mit der Olympia-App buchbar und müssen auch darüber bezahlt werden. Doch am Anfang hakte es, es waren nur begrenzt Olympia-Taxis verfügbar.
Die Organisatoren der Spiele in Peking haben alles so geplant, dass Krankheitsfälle sofort entdeckt werden. Der erste Gang am Morgen führt ihn und Neumann daher zum Rachenabstrich. In jedem Gebäude müssen sie zuerst ihre Identifikationskarten scannen – dort ist auch der letzte Take a look at hinterlegt.
Bereits 232 constructive Coronatests in der Olympia-Blase
Sie dürfen sich zwar relativ frei zwischen den Sportstätten und Unterkünften bewegen. Doch die Angst, sich anzustecken, schwingt immer mit – und trübt die Zeit, die eigentlich ein Spotlight ist nach Monaten und Jahren, die der Logistikleistung an Organisation vorangeht. Stand Mittwoch sind bereits 232 Menschen in der Olympia-Blase positiv auf Corona getestet worden.
Neumann, die viel im Olympischen Dorf ist – normalerweise der Ort, wo Sportler und Mitreisende sich treffen und austauschen –, vermeidet den Kontakt mit anderen, auch mit den Athleten. „Man sagt sich auf dem Flur Hallo, aber man möchte ihnen wegen Corona auch nicht zu nahe kommen“, erzählt die 29-Jährige.
Haberzettl ergeht es ähnlich. Die beiden haben eine wichtige Place. Denn wenn einer von beiden ausfällt, gibt es zwar Ersatzpersonal, das das Unternehmen vorsorglich akkreditiert hat. Aber die Frage ist, ob es im Ernstfall tatsächlich klappen würde, diese dann auch in die Blase zu schleusen.
Auch die Zusammenarbeit mit den Kollegen vor Ort läuft anders ab. „Normalerweise hätten wir uns nach unserer Ankunft in Peking erst mal im Büro getroffen, einen Kaffee getrunken und gemeinsam geschaut, wie die nächsten Tage aussehen“, sagt Haberzettl. „Das fällt jetzt komplett flach.“ Obwohl sie jetzt in der gleichen Stadt sind, können sie sich nicht sehen. Auch das Feierabendbier fällt weg.
Wenn am Freitag mit einer großen Feier im Pekinger Nationalstadion die Spiele offiziell eröffnet werden, planen Haberzettl und Neumann schon wieder den Rücktransport der Fracht. Auch dann heißt es wieder: Erst mal desinfizieren, dann erst dürfen die Transportkisten auf den Weg von der Olympia-Blase zum Hafen geschickt werden.
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