Über 30 Jahre stand sie mit ihrer Schwester auf der Bühne. Inzwischen sind Alexandra und Anita Hofmann auch solo erfolgreich. Letztere spricht jetzt über eine Zeit der Krankheiten.
Sängerin Anita Hofmann hatte Magersucht. Dies macht die 46-Jährige in ihrem neuen Buch „Sei einfach nur schön“ öffentlich. Außerdem habe sie Bulimie und eine schwere Form der Neurodermitis gehabt, so Hofmann, die nun Vorwürfe gegen ihr Umfeld erhebt.
Hofmanns Buch erscheint am 10. Februar. Vorab sagt sie jetzt zu „Bild“: „Ich sollte und musste schön sein und gleichzeitig gegen Krankheiten kämpfen, die mich verunstalteten, hässlich und schwach machten.“
Hofmann sagt auch: „Ich fühlte mich durch mein Umfeld fremdbestimmt.“ Doch nicht nur das. In diesem Atemzug wirft sie auch ihrer Schwester, der heute 49-jährigen Alexandra Hofmann, gewissermaßen etwas vor. „Ich konnte mich mit meinen kreativen Ideen bei unserem Duo nicht durchsetzen, weil meine Schwester Alexandra mir wenig Raum dazu gab. Ich wurde auf mein Aussehen reduziert und hörte so oft den Satz: ‚Sei einfach nur schön‘.“ Daher auch der Titel ihres Buches.
„In mir war diese schreckliche Stimme“
Anita Hofmann habe durch all das, durch die Unfreiheit und die Fremdbestimmung, begonnen, an sich selbst zu zweifeln und sei so in eine Essstörung geraten. „Beim Blick in den Spiegel sah ich keine magere Person von 43 Kilo, sondern immer noch meine eingebildeten Schwachstellen. In mir war diese schreckliche Stimme, die mich hungern ließ und peinigte, wenn ich etwas mehr Nahrung zu mir nahm“, so Hofmann. Schließlich habe sie begonnen, sich nach dem Essen zu übergeben.
Aufgrund ihrer Neurodermitis, die sie außerdem hatte, sowie Asthma und Allergien sei sie Tag und Nacht von Schmerzen geplagt gewesen. Hofmann berichtet: „Ein Händedruck und Berührungen taten weh. Ich hatte offene Hautstellen, Ausschlag und Eiter am ganzen Körper.“ Sie habe nicht mehr richtig am Leben teilnehmen können, erklärt die Musikerin. Sie musste immer viele Medikamente nehmen. Durch eine Lasertherapie konnte sie diese irgendwann absetzen und ihre Erkrankungen überwinden, so Hofmann. „Die letzten Jahre waren wie ein Befreiungsschlag“, sagt sie heute.
Viele gemeinsame Bühnenjahre mit ihrer Schwester
Anita und Alexandra Hofmann standen schon in jungen Jahren gemeinsam auf der Bühne. Sie gaben 1989 in der ARD-Sendung „Musikanten“ mit dem Song „Mit viel Musik“ ihr Fernsehdebüt. Sie spielt mehrere Instrumente, darunter Klavier, Akkordeon, Trompete und Saxofon. 14 Alben haben die beiden bisher gemeinsam veröffentlicht. In den Neunzigerjahren starteten sie dann als Geschwister Hofmann vollends durch. Ab 2012 nannten sie sich Anita & Alexandra Hofmann.
Inzwischen sind die Schwestern als Solokünstlerinnen aktiv und nach wie vor enge Freundinnen. Als Konkurrentinnen sehen sie sich nicht, wie sie im Sommer 2023 bei „Immer wieder sonntags“ mit Stefan Mross klarstellten: „Wir zwei möchten das jetzt einfach mal so nach 35 Jahren genießen. Und vergleicht uns nicht mit ‚Da hat sie drei Follower mehr‘ oder ‚Da sie drei Fans mehr‘,“ sagte Alexandra Hofmann in der ARD-Sendung.