Habeck will mehr Geld in die Wirtschaft stecken, Lindner lieber sparen. Die Zeichen standen daher zuletzt eher auf Streit. Doch nun überraschen die beiden mit einem gemeinsamen Foto.
So viel Einigkeit war in der Ampel-Regierung zuletzt selten: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Bundesfinanzminister Christian Lindner haben auf der Plattform Instagram ein gemeinsames Foto geteilt. Dazu schreiben sie: „Wir erweitern den Kapitalzugang für Start-up-Firmen und unterstützen junge, innovative Technologieunternehmen mit zusätzlich 1,75 Milliarden Euro.“
Es mangele in Deutschland „nicht an klugen Unternehmerinnen und Unternehmerin mit guten Ideen“, heißt es in der Bildunterschrift weiter. Deshalb wollen sie künftig mit den Mitteln des Zukunftsfonds noch „besser helfen“. Auf dem Foto steht Habeck mit roter Krawatte vorne und schürzt die Lippen, Lindner steht lächelnd hinter ihm.
Auf der Plattform X sorgt das Bild für Erheiterung. Vor allem die Gesichtsausdrücke und die Positionierung der beiden Minister veranlasst einige Nutzer zu Scherzen. „Browser Ballett“, ein Satireformat des ZDF, etwa verpasste dem Bild eine Sprechblase, in der Habeck das Festhalten an der Schuldenbremse zusichert. Darunter ist eine Hand zu sehen, die einer anderen Person eine Pistole in den Rücken drückt.
Einige Kommentare wundern sich auch über die plötzliche Einigkeit der beiden. Denn zuletzt stritten die Minister auch öffentlich über die Frage, wie Deutschlands Wirtschaft für die Zukunft gerüstet werden sollte. „Ehrlicherweise weiß ich nicht, ob das Land das aushält. Und ob demokratische Politik im Land das aushält“, sagte Habeck bei „Caren Miosga“ über den Lindners Sparkurs.
Zuvor hatte Habeck im Bundestag ein Sondervermögen ins Spiel gebracht, um strukturelle Probleme zu lösen. Er nannte etwa die Möglichkeit, Steuergutschriften und steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten zu schaffen. Finanzminister Lindner lehnt ein Sondervermögen ab, es bedeute neue Schulden. Er betonte bei „Bericht aus Berlin“ zum einen, dass „Unternehmen den Staat finanzieren“ sollten und nicht „der Staat die Unternehmen.“
Und auch Habecks Art, seinen Plan zu präsentieren, kritisierte er. „Wegen mir hätte es diese Rede im Bundestag nicht geben müssen. Das hätten wir auch anders miteinander besprechen können. Jetzt ist diese Debatte aber da. Und jetzt machen wir was Konstruktives draus“, so Lindner. Zumindest getroffen haben sich die beiden nun also, wie das gemeinsame Foto beweist.