Mit Hits wie „You’re my Heart, You’re my Soul“ schrieb Dieter Bohlen Musikgeschichte. Seine Karriere war aber nicht nur von Erfolgen gezeichnet.
Am Mittwoch wird Dieter Bohlen 70 Jahre alt. Dem Musiker gelang in den Achtzigerjahren mit Modern Talking an der Seite von Thomas Anders der Durchbruch. Das Pop-Duo lieferte zu seinen Bestzeiten einen Welthit nach dem nächsten. Auch als Juror der Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ erfreut er sich bis heute großer Beliebtheit. Doch die Anfänge seiner Karriere waren zunächst recht erfolglos.
Seinen 70. Geburtstag feiert der Poptitan mit einem Konzert in Berlin. „Wir machen ein Geburtstagskonzert, danach ein bisschen Party, und alle sind glücklich“, erklärte der Musikproduzent der „Bild“.
Bei seiner Geburtstagssause im Theater am Potsdamer Platz gehe es ihm vor allem darum, seinen Fans, die ihm über viele Jahrzehnte unverbrüchlich die Treue gehalten haben, seine Dankbarkeit auszudrücken. „Wenn Tausende von Menschen dich deine ganze Karriere über so treu begleiten“, so Dieter Bohlen in einem Presse-Statement zum Konzert-Event, „dann ist es für mich selbstverständlich, dass ich ihnen die Gelegenheit gebe, gemeinsam mit mir am 07.02.2024 eine unvergessliche Show zu erleben.“
Im Verlauf dieser Karriere, die sich mittlerweile über rund 50 Jahre erstreckt, ist Dieter Bohlen zu einer gigantischen Medienmarke herangewachsen. Schon lange ist er nicht mehr „der blonde Typ von Modern Talking“, sondern wird als „Deutschlands Poptitan“ gehandelt. In dieser Rolle gehen seine Tätigkeiten als Musikproduzent, Komponist, Sänger, Castingshow-Papst und Werbeträger nahtlos ineinander über.
Bereits in der ersten Staffel beschränkte er sich dort nicht nur auf die Rolle als Juror, sondern produzierte mit den Kandidaten gleich noch eine gemeinsam eingesungene Hit-Single namens „We Have A Dream“, die natürlich auf Anhieb für sechs Wochen die Spitze der deutschen Charts erklomm. Auch das von Bohlen produzierte erste „DSDS“-Album „United“ wurde ein kommerzieller Mega-Erfolg.
Mehr als zehn Siegersongs der „DSDS“-Gewinner, die Bohlen unter anderem für Nachwuchs-Superstars wie Alexander Klaws, Mark Medlock, Pietro Lombardi oder Beatrice Egli komponierte, schafften es, verstärkt durch den quotenstarken TV-Booster, seither auf Platz eins der deutschen Single-Charts.
Nebenbei bietet die RTL-Show dem umsatzstarken Poptitan eine perfekte Bühne für seine Funktion als Markenbotschafter des Bekleidungsherstellers Camp David, deren Auswirkungen auf den deutschen Modemarkt sich in jedem Sommer stets aufs Eindrucksvollste beobachten lassen.
Erfolglose Anfänge
Doch Dieter Bohlen war nicht von Anfang an sofort erfolgreich. Die ersten Jahre waren durchaus von zahlreichen Flops geprägt. Seinen in Modern-Talking-Zeiten berühmten Look hatte er allerdings schon damals gefunden: Auch da hatte er einen blonden Vokuhila und trug ausgefallene Outfits.
Ende der Siebziger machte sich Dieter Bohlen daran, seine hart erarbeiteten Grundkenntnisse des deutschen Musikmarkts in klingende Münze umzusetzen. Neben seinem Job als Produzent für die Berliner Schallplattenfirma Hansa versuchte er sich mit seinen selbst komponierten Songs als Solokünstler. Zwischen 1980 und 1981 trat er unter dem Pseudonym Steve Benson in Erscheinung und sorgte mit Liedern wie „Don’t Throw My Love Away“ oder „Angel Blue Eyes“ für konsequente Flops.
Auch seinem Einsatz als Frontmann der Musikformation Sunday sollte kein großer Erfolg beschieden sein, ließ ihn jedoch erste Rampenlichterfahrungen in TV-Shows wie der „ZDF-Hitparade“ oder dem „Show-Express“ sammeln. Dort performte die Band unter anderem den Song „Jung und Frei“, der ebenfalls kein Hit wurde.