Der Super Bowl ist eines der größten Sport-Events des Jahres. Logistisch setzt die Veranstaltung ungeahnte Maßstäbe – und dann kommt auch noch Taylor Swift.
Wenn in der Nacht von Sonntag auf Montag die Kansas City Chiefs auf die San Francisco 49ers treffen, blickt die Sportwelt nach Las Vegas. In der „Stadt der Sünde“ (engl. Sin City) steigt in diesem Jahr nämlich der Super Bowl, das Saisonfinale der American Football-Liga NFL. Wie jedes Jahr soll das Event zum Spektakel werden. Dafür wird finanziell und logistisch alles in die Waagschale geworfen.
Der Rasen wurde Berichten zufolge vergangene Woche mit 30 Kühllastern nach Las Vegas in das Allegiant Stadium und damit mitten in die Wüste gefahren. Insgesamt sollen bereits um die 1.000 Lastwagen seit Jahresbeginn Equipment zum Veranstaltungsort gefahren haben. Doch das Ende der Fahnenstange ist noch nicht erreicht.
Denn in der Woche vor dem Spiel werden dem Bericht nach 300 weitere Lastkraftwagen Material nach Las Vegas schaffen – pro Tag wohlgemerkt. Allein 500 davon transportieren Utensilien für die legendäre Halbzeitshow, heißt es. In diesem Jahr tritt der Rapper Usher auf, dessen Bühne speziell gestaltet werden muss. Sie darf den Rasen nicht beschädigen.
Auch die Teams benötigen Material. Ihr Equipment wird in Lastwagen und Flugzeugen in die Wüste gebracht. Insgesamt soll es sich um 135 Tonnen an Ausrüstung handeln.
Parkplätze für Flugzeuge gibt es derweil auch. Laut einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ sind die 400 Plätze aber bereits vergeben. Nur wenige Parkmöglichkeiten für Privatflugzeuge seien noch vorhanden. Insgesamt würden aber mehr als 1000 Landungen von Privatjets in den drei Tagen vor Event-Beginn erwartet. Viele der Flugzeuge dürften zwar landen, müssten nach dem Abladen der Gäste aber einen anderen Flughafen ansteuern, zum Beispiel den in Palm Springs in rund 350 Kilometer Entfernung.
„Taylor-Swift-Effekt“ sorgt für hohe Einschaltquoten
Ein Gast, der sich darüber keine Sorgen machen dürfte, ist Taylor Swift. Der Weltstar gibt einen Tag vor dem Spiel noch ein Konzert in Tokio. Doch von da aus wird die 34-Jährige, die gerade ihren vierten Grammy für ihr Album „Midnights“ erhalten hat, direkt nach Las Vegas düsen. Ihr Freund Travis Kelce spielt für die Chiefs.
NFL-Boss Roger Goodell sprach nun sogar von einem „Taylor-Swift-Effekt“. Er könne nicht leugnen, dass der Popstar die Einschaltquoten der Liga in die Höhe getrieben habe. „Es schafft eine Begeisterung, es schafft eine weitere Gruppe junger Fans – vor allem junge Frauen – die daran interessiert sind, zu sehen: ‚Warum geht sie zu diesem Spiel? Warum interessiert sie sich für dieses Spiel?'“, betonte Goodell und bezeichnete Swift als „Beste der Besten“. „Also ist es nur positiv, dass sie zu den NFL-Spielen kommt, dass sie Teil davon ist“, so der Funktionär.
6.000 Medienvertreter aus 26 Ländern
Dass der Super Bowl ein Mega-Event mit maximalem medialen Interesse ist, liegt aber nicht nur an Taylor Swift. Auch sportlich zieht das Spiel die Fans weltweit in seinen Bann. In Las Vegas werden deshalb über 6.000 Pressevertreter aus 26 Ländern erwartet.
Vor Ort werden die Zahlen der Besucher drastisch ansteigen. „Gewöhnlich kommen jedes Jahr 300.000 Leute zum Super Bowl nach Vegas“, sagte Organisationskomitee-Chef Sam Joffray der „Süddeutschen“. „Da packen wir heuer noch mal 125.000 drauf, weil das Spiel hier stattfindet.“ Die Stadt sei Spektakel gewohnt.
Tickets und Werbespots kosten horrende Summen
Wer Spiel und Show nicht verpassen will, muss jedoch tief in die Tasche greifen. 6.000 Dollar kostet aktuell die billigste Karte für das Spiel auf der offiziellen Plattform „Ticketmaster“. Der beste Sitzplatz kostet stolze 45.000 Dollar. Auf dem Zweitmarkt muss mit mindestens 10.000 Dollar für ein Ticket gerechnet werden.
Viel bezahlen müssen derweil nicht nur die Zuschauer. Auch diverse Unternehmen legen beachtliche Summen hin, um einen der begehrten Werbespot-Plätze beim Super Bowl abzugreifen. Das Branchenblatt „Variety“ schrieb bereits im November 2023, dass der übertragende Sender CBS für einen 30-Sekunden-Clip zwischen 6,5 und 7 Millionen Euro verlangt. Im vergangenen Jahr lief der Super Bowl noch beim Kanal Fox. Dieser soll um die 600 Millionen Dollar mit den Werbespots eingenommen haben.