Vor wenigen Wochen machte Fiona Erdmann öffentlich, dass sie zum zweiten Mal eine Fehlgeburt erlitten hatte. Nicht alle Follower reagierten mit Feingefühl.
Fiona Erdmann wurde 2007 durch „Germany’s Next Topmodel“ bekannt. In der ProSieben-Show mit Heidi Klum schaffte sie es auf den vierten Platz. Seitdem hat sie sich eine treue Social-Media-Gemeinde aufgebaut, teilt regelmäßig Einblicke aus ihrem Alltag. Dabei thematisiert sie auch die weniger schönen Seiten des Lebens.
So richtete sich Fiona Erdmann Ende Januar mit einer traurigen Nachricht an ihre Fans. Sie hatte zum zweiten Mal ein Kind verloren. Im t-online-Gespräch im Rahmen der Berliner Fashion Week verrät sie jetzt, dass die Reaktionen im Netz nicht nur mitfühlend waren.
„Mich juckt das gar nicht“
Auf Instagram veröffentlichte Fiona Erdmann kürzlich mehrere Aufnahmen, die sie während der Schwangerschaft zeigten. Darunter befand sich auch ein Video von einer Ultraschalluntersuchung. „Ich höre gar keinen Herzschlag“, stellte das Model in dem Clip fest. In ihrer Bildunterschrift erklärte Erdmann, dass sie zum zweiten Mal eine Fehlgeburt verkraften musste – und was für ein Gefühlschaos damit einherging.
Doch nicht alle Follower verstanden, was Fiona Erdmann mit ihrem Beitrag mitteilen wollte. Sie betrachteten lediglich das erste Foto der Bilderreihe: Darauf hielt die ehemalige „Germany’s Next Topmodel“-Kandidatin einen positiven Schwangerschaftstest in die Kamera. Viele Fans glaubten, Erdmann erwarte zum dritten Mal ein Kind. In der Kommentarspalte sammelten sich zunächst zahlreiche Glückwünsche, bis andere User auf die eigentliche Botschaft des Social-Media-Posts hinwiesen: „Erschreckend finde ich ja, dass sich manche Leute nicht mal die Mühe machen, den Text zu lesen.“
Mittlerweile überwiegen in dem Kommentarfeld die Beileidsbekundungen, Fiona Erdmann sind die unangebrachten Glückwünsche einiger Follower jedoch nicht entgangen. Beim Fashion-Week-Event „Mates Date“ sieht sie die Sache jedoch locker. „Ich habe so viel in meiner Karriere erlebt. Mich juckt das gar nicht, wenn Menschen sich damit nicht hundertprozentig auseinandersetzen. So ist die Welt – schnelllebig, alles muss schnell gehen. Mit so etwas muss man dann am Ende auch rechnen. Ich hab ein dickes Fell, bei mir ist alles gut“, erklärt sie t-online.
Fiona Erdmann findet es nach wie vor richtig, dass sie ihre Fehlgeburt auf Instagram öffentlich gemacht hat. „Geteiltes Leid ist halbes Leid. Manchmal ist es einfach schön zu wissen, dass jemand gerade durch eine ähnliche Situation geht. Und dass man eben nicht allein damit ist. Manchmal wissen Leute auch gar nicht, wie sie mit einer bestimmten Situation umgehen sollen und manchmal ist Offenheit von jemandem, der ganz gut damit umgeht, eine große Hilfe“, erläutert die 35-Jährige. Ihr sei es wichtig, über das Thema Fehlgeburten aufzuklären.
2018 verließ Fiona Erdmann Deutschland
Fiona Erdmann lebt mit ihrem Partner in Dubai, 2020 und 2022 erblickten ihre Kinder das Licht der Welt. Regelmäßig kocht die Kontroverse hoch, ob deutsche Influencer mit Sitz in Dubai das autoritäre Regime mit ihren Social-Media-Beiträgen positiv vermarkten. Zudem sollen sie vorrangig Steuern sparen wollen, denn Gewerbe- und Einkommensteuern gibt es in Dubai nicht.
Auch Fiona Erdmann kennt die Kritik – und kann darüber nur lachen. Sie habe sich aus privaten Beweggründen für ein Leben in dem Wüstenstaat entschieden. „Meine Mama ist gestorben, mein Mann ist gestorben. Ich wollte einfach weg. Ich bin nach Dubai gezogen, weil ich eine Verbindung dazu hatte. Leute haben da gelebt, die ich gerne gehabt habe, die mich in dieser schweren Zeit aufgefangen haben“, sagt sie.
Mittlerweile sei Dubai ihr Zuhause, sie fühle sich dort rundum wohl. Eine Rückkehr nach Deutschland käme für sie aktuell nicht infrage. „Wenn ich mein Leben in Dubai mit dem Leben hier vergleiche, dann sage ich ganz klar: Ich bin so happy, dass ich da drüben bin und nicht hier“, so Fiona Erdmann.