New York Mit gemischten Gefühlen reagieren Anleger auf die Aussagen der US-Notenbank Fed zur Geldpolitik. Der US-Standardwerteindex Dow Jones konnte seine anfänglichen Gewinne nicht halten und schloss 0,4 Prozent tiefer auf 34.168 Punkten. Der technologielastige Nasdaq notierte leicht im Plus bei 13.542 Punkten. Der breit gefasste S&P 500 büßte 0,1 Prozent auf 4349 Punkte ein.
Die US-Notenbank Fed hat angekündigt, ihre Wertpapierkäufe bis Anfang März einzustellen. Damit bereitete sie den Boden für eine erste Zinserhöhung kurz darauf. „Alles, was die Fed heute formell und offiziell kommuniziert hat, battle bereits erwartet und in den Kursen eingepreist“, sagte Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Companions.
Einige Börsianer erwarteten für 2022 insgesamt vier Zinserhöhungen um jeweils einen Viertelprozentpunkt. Doch Fed-Chef Jerome Powell deutete an, dass die Fed auch deutlich aggressiver handeln könnte.
So schloss er nicht aus, dass es auf jeder der sieben verbleibenden Sitzungen in diesem Jahr Zinserhöhungen geben könnte. Auch eine Anhebung um 0,5 Prozentpunkte sei eine Possibility. Danach drehten die Märkte ins Minus.
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Der Fed-Chef gab zu bedenken, dass die US-Wirtschaft dieses Mal „in einer ganz anderen Scenario ist als bei der letzten Zinswende im Jahr 2015“. So sei der Arbeitsmarkt heute mit einer Arbeitslosenquote von 3,9 Prozent praktisch bei Vollbeschäftigung. Die Wirtschaft wachse deutlich, und die Inflation liege zum ersten Mal seit 40 Jahren bei sieben Prozent.
Anleger interpretierten seine Worte so, als würde er sie auf ein aggressiveres Vorgehen einstellen wollen. Doch Powell betonte auch, sich möglichst viel Flexibilität zu bewahren.
„Die Pandemie ist noch nicht vorüber“, stellte er klar. Die Fed müsse beachten, wie sich die Pandemie auf die Wirtschaft auswirke und auf die Engpässe bei den Lieferketten, die deutlich länger anhalten, als es die Geldpolitiker erwartet hatten.
Ein Stimmungsaufheller an der Wall Avenue waren die überraschend starken Quartalsergebnisse und der optimistische Ausblick des Softwarekonzerns Microsoft. Die Aussicht auf ein wieder beschleunigtes Wachstum der Cloud-Sparte Azure sei ein gutes Omen für die gesamte Branche, kommentierte Analyst Derrick Wooden vom Vermögensverwalter Cowen. Microsoft-Aktien stiegen um fünf Prozent.
>> Lesen Sie hier unsere Analyse: Die Debatte über die US-Geldpolitik wird immer hitziger. Aufschluss gibt auch ein Gespräch zwischen den Ökonomen Krugman und Summers.
Blick auf weitere Einzelwerte
Boeing: Die Papiere von Boeing gingen auf Sinkflug und büßten 4,8 Prozent ein. Die Coronakrise und Probleme beim Langstreckenjet 787 „Dreamliner“ haben dem US-Flugzeugbauer 2021 einen weiteren Milliardenverlust eingebrockt. Mit 4,3 Milliarden US-Greenback (3,8 Milliarden Euro) fiel das Minus aber quick zwei Drittel niedriger aus als ein Jahr zuvor.
Belastend wirkte sich vor allem der Auslieferungsstopp beim „Dreamliner“ aus. Die außerordentlichen Kosten bei dem Modell dürften mit rund zwei Milliarden Greenback etwa doppelt so hoch ausfallen wie bisher geschätzt. Die „Dreamliner“-Produktion soll vorerst auf einem äußerst niedrigen Niveau bleiben und erst nach Wiederbeginn der Auslieferungen schrittweise auf fünf Maschinen professional Monat steigen.
Wall-Avenue-Experte Koch: „Kaufempfehlungen für Microsoft ziehen die Tech-Werte nach oben“
Tesla: Trotz der globalen Chipkrise und Problemen in den Lieferketten hat der US-Elektroautobauer Tesla 2021 so viel verdient wie noch nie zuvor in einem Geschäftsjahr. Unterm Strich verbuchte der Konzern nach eigenen Angaben vom Mittwoch einen Gewinn von 5,5 Milliarden Greenback (4,9 Mrd Euro) und damit 665 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Erlöse kletterten um 71 Prozent auf 53,8 Milliarden Greenback, wie Tesla nach US-Börsenschluss in Austin mitteilte.
Intel: Trotz Lieferproblemen rund um den Globus hat Intel im Schlussquartal einen Rekordumsatz erzielt. Der Umsatz stieg von Oktober bis Dezember verglichen mit dem Vorjahr um vier Prozent Prozent auf 19,5 Milliarden Greenback, wie der größte Chipkonzern der USA am Mittwoch nach Börsenschluss mitteilte. Analysten hatten im Schnitt lediglich mit 18,3 Milliarden Greenback gerechnet. Intel begründete den Anstieg der Erlöse mit einer robusten Nachfrage in allen Geschäftsbereichen. Der Gewinn je Aktie fiel dagegen auf 1,09 Greenback von 1,48 Greenback. Hier hatten Fachleute aber nur mit 91 Cent kalkuliert.
Microsoft: Rückenwind erhielt die Wall Avenue von den überraschend starken Quartalsergebnissen und dem optimistischen Ausblick des Software program-Konzerns Microsoft. Die Aussicht auf ein wieder beschleunigtes Wachstum der Cloud-Sparte Azure sei ein gutes Omen für die gesamte Branche, kommentierte Analyst Derrick Wooden vom Cowen. Microsoft-Aktien stiegen um 2,8 Prozent.
Apple: Der iPhone-Hersteller hat in China so viele Handys verkauft wie nie zuvor. Im vierten Quartal erreichte Apple in der Volksrepublik einen Marktanteil von 23 Prozent und hat erstmals seit seinem Markteintritt vor sechs Jahren die lokalen Anbieter überholt, wie das Marktforschungsinstitut Counterpoint Analysis erklärte.
Während die gesamten Smartphone-Verkäufe in China im Berichtszeitraum um neun Prozent zurückgingen, legte Apple beim Absatz um ein Drittel zu. Als Grund sehen die Counterpoint-Experten das neue iPhone 13 sowie die US-Sanktionen gegen den Konkurrenten Huawei. Apple legt am Donnerstag Zahlen vor. Die Aktie stieg am heutigen Mittwoch um 2,9 Prozent. Analysten gehen davon aus, dass der Konzern im letzten Quartal 2021 auch weltweit deutlich mehr iPhones verkauft hat.
AT&T: Die Titel des Telekom-Riesen sackten nach dessen Quartalszahlen um 8,4 Prozent ab. Im vierten Quartal hätten sich die erhöhten Werbeausgaben in einem hohen Kundenzuwachs bei enttäuschender Profitabilität bemerkbar gemacht, hieß es auf Analystenseite.
Texas Devices: Der Chip-Hersteller verdiente im letzten Quartal 2,27 Greenback professional Aktie, verglichen mit einer Konsensschätzung von 1,94 Greenback. Auch der Umsatz lag über den Schätzungen. Der Chip-Hersteller übertraf mit seinem Ausblick die Prognosen der Analysten. Die Aktien stiegen um 4,4 Prozent.
Mattel: Stark gefragt waren auch die Titel von Mattel, die sich um 4,3 Prozent verteuerten. Der „Barbie“-Macher holte sich die Lizenzrechte für Figuren aus Disney-Filmen wie „Die Eiskönigin“ oder „Cinderella“ nach mehr als sieben Jahren vom Erzrivalen Hasbro zurück. Dessen Papiere gaben daraufhin intestine sechs Prozent nach.
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