1983 startete „Ich heirate eine Familie“. Noch heute wird Hauptdarstellerin Thekla Carola Wied auf ihre Rolle angesprochen. So hat sie sich seitdem verändert.
Patchworkfamilien waren Anfang der Achtzigerjahre noch lange nicht so verbreitet wie heute. Und doch waren die Zuschauerinnen und Zuschauer begeistert von Familie Schumann in „Ich heirate eine Familie“. Zwischen 1983 und 1986 wurden für das ZDF vier Staffeln produziert. Zu den Stars der Serie zählte Thekla Carola Wied, es war ihr großer Durchbruch. Am 5. Februar feiert sie nun ihren 80. Geburtstag.
Bis heute wird sie oft auf „Ich heirate eine Familie“ angesprochen. Kein Wunder, sind die Folgen doch noch heute in Endlosschleife zu sehen. Dass sie damit weiter stark verknüpft wird, stört Wied nicht, wie sie 2019 der Deutschen Presse-Agentur erzählte. Über die Serie sagte sie: „Es war einfach zu 100 Prozent geglückt.“
Vom Buch über die Regie bis zur Besetzung sei alles rundum „so gelungen, wie selten etwas gelingt“. Es sei zwar nicht leicht gewesen, danach aus der Rollenschublade herauszukommen, Wied betonte jedoch, dass Angi Schumann die Rolle ihres Lebens gewesen sei.
Darum ging es in der Serie
Angelika Graf ist geschieden und lebt mit ihren drei Kindern Tanja, Markus und Tom in Berlin. Mit einer Freundin betreibt sie einen kleinen Laden für Kindermode. Dann lernt sie den Wiener Werbegrafiker Werner Schumann kennen. Zunächst verschweigt sie ihm, dass sie drei Kinder hat. Als Werner davon erfährt, will er Angi dennoch heiraten – und ihre Familie eben gleich mit. Werner und Angi bekommen sogar noch einmal gemeinsamen Nachwuchs.
Mit „Ich heirate eine Familie“ feierte Wied ihren Durchbruch. Danach folgten Auftritte in unterschiedlichsten TV-Filmen und -Serien. Von „Polizeiruf 110“ über „Soko Wismar“ bis hin zum „Tatort“: Thekla Carola Wied war in vielen bekannten Formaten der deutschen Fernsehlandschaft zu sehen. Zuletzt von 2017 bis 2021 in fünf Folgen von „Familie Bundschuh“ sowie im vergangenen Jahr im Fernsehfilm „Martha Liebermann – Ein gestohlenes Leben“. In dem Historiendrama spielte sie die Hauptrolle: die Witwe des berühmten Malers Max Liebermann, die versucht, ihrer Deportation durch die Nazis zu entkommen. Der Film wirft einen Blick auf Martha Liebermanns letzte Lebenswochen.
„Ich möchte mich zurückziehen“
Kurz bevor die Produktion 2022 im Fernsehen lief, sagte Wied der dpa, dass es ihr letzter Film gewesen sein könnte. „Es wäre ein schöner Schluss. Ich möchte mich zurückziehen.“ Endgültig festlegen wollte sie sich aber nicht: „Falls noch einmal eine tolle Rolle vorbeikommt.“
Im vergangenen Jahr wurde Thekla Carola Wied mit dem Deutschen Schauspielpreis für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Ihr Name sei mit dem deutschen Fernsehen verwoben wie nur wenige andere, hieß es dazu in der Jury-Begründung. Im Laufe ihrer Karriere erhielt sie zahlreiche weitere Auszeichnungen wie den Bambi, die Goldene Kamera oder den Bayerischen Fernsehpreis.