Hat ein Mitarbeiter der deutschen Geldwäschebehörde FIU Informationen an den Miri-Clan weitergegeben? Entsprechende Ermittlungen sollen dazu laufen.
Ein Mitarbeiter der Financial Intelligence Unit (FIU), der Anti-Geldwäsche-Einheit des Bundesfinanzministeriums, soll angeblich Informationen an den Miri-Clan weitergegeben haben. Das berichtet die „Bild am Sonntag“ unter Berufung auf interne E-Mails.
Konkret soll es im März 2023 zu einer Razzia in der Behörde in Köln gekommen sein. Dabei wurde ein 32-Jähriger abgeführt worden sein. Er soll in der Abteilung „Operative Analyse“ Verdachtsmeldungen geprüft und bearbeitet haben. Bei ernsten Fällen reicht die FIU ihre Erkenntnisse an die Landeskriminalämter weiter. In der Vergangenheit war die FIU bereits wegen einer hohen Zahl an unbearbeiteten Fällen kritisiert worden, woraufhin der Behördenleiter seinen Rücktritt verkündet hatte.
Verdächtiger hatte offenbar Spielschulden
Bei einer Durchsuchung der Wohnung des Verdächtigen wurde unter anderem ein Laptop sichergestellt. Darauf soll er vertrauliche Informationen zu dem Clan gesichert haben. Zudem soll er auch den Status einzelner Mitglieder im Auslandszentralregister abgefragt haben.
„Wie es aussieht, hatte der Verdächtige Spielschulden“, sagt eine mit dem Vorgang vertraute Person, „und erhielt Bargeld für die Lieferung von Informationen.“ Die Staatsanwaltschaft Bremen bestätigte, dass gegen den Mann ein Ermittlungsverfahren wegen Bestechlichkeit laufe. Eine Stellungnahme lehnte der Verdächtige laut des Berichts ab.