Anfang der Achtzigerjahre begeisterte „Lola“ ein Millionenpublikum. Seitdem sind mehr als vier Jahrzehnte vergangen. So hat sich Schauspielerin Barbara Sukowa verändert.
Die Jagd nach ewiger Jugend und Schönheit hat Barbara Sukowa stets verachtet. Es interessieren sie die unangepassten Frauen, die etwas für ihre Zeit Ungewöhnliches tun, die ihren eigenen Weg gehen und sich nicht um die Konventionen scheren. Ihr selbst ist das Alter kaum anzusehen. Die Schauspielerin wird heute 74 Jahre alt.
Seit drei Jahrzehnten lebt die gebürtige Bremerin im New Yorker Stadtteil Brooklyn. Irgendwie beginnt auch alles in den USA: Als Austauschschülerin in den Sechzigern in Kalifornien spielt sie im Schultheater. Die Auszeichnung, die sie dort erhält, sieht sie als Beginn ihrer Karriere.
In Deutschland markiert die renommierte Berliner Schauspielschule „Max Reinhardt“ Ende der Sechzigerjahre den Startpunkt. Es folgen Engagements in Berlin, Hamburg, Frankfurt, Salzburg mit Stoffen von Shakespeare bis Handke unter Regisseuren wie Luc Bondy, Peter Zadek oder Ivan Nagel. Zu diesem Zeitpunkt ist Barbara Sukowa vor allem auf Deutschlands Theaterbühnen zu sehen.
„Berlin Alexanderplatz“ war ihr Durchbruch
Bis Rainer Werner Fassbinder sie für die Fernsehverfilmung „Berlin Alexanderplatz“ engagiert, die 1980 in 13 Folgen und einem Epilog ausgestrahlt wurde. Die Rolle der Mieze bedeutet für Sukowa den Durchbruch vor der Kamera. Ein Jahr später flimmert sie mit „Lola“ über die Leinwände. Barbara Sukowa spielt an der Seite von Mario Adorf und Armin Müller-Stahl eine Prostituierte. Für ihre Darbietung wird sie als beste weibliche Hauptrolle mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet.
Für Barbara Sukowa geht es weiter bergauf. Es folgt zum Beispiel die Rolle der RAF-Terroristin Gudrun Ensslin in Margarethe von Trottas „Die bleierne Zeit“. Für die Regisseurin schlüpft sie später in die ebenfalls ausgezeichneten Titelrollen von „Rosa Luxemburg“ oder „Hannah Arendt“.
Ehe-Aus nach 24 Jahren
Anfang der Neunziger verlässt die Schauspielerin Deutschland und zieht in die Staaten. Gemeinsam mit ihrem dritten Ehemann Roberto Longo baut sie sich dort ein neues Leben auf. 2018 geht die Ehe in die Brüche – nach 24 Jahren. Doch erst 2023 wird die Trennung publik. Er soll sie für eine jüngere Frau verlassen haben.
Für Barbara Sukowa ist es nicht die erste gescheiterte Ehe. Vor Robert Longo war sie mit dem Schauspieler Hans-Michael Rehberg verheiratet. Mit ihm hat sie einen gemeinsamen Sohn. Danach war sie mit Daniel Olbrychski liiert, mit ihm hat ebenfalls sie einen Sohn, wie auch mit Robert Longo.
Noch immer steht Barbara Sukowa vor der Kamera. Zuletzt war sie 2023 gemeinsam mit Heiner Lauterbach und Maren Kroymann in „Enkel für Fortgeschrittene“ zu sehen. Auch in der Erfolgsserie „Der Schwarm“ spielte sie im vergangenen Jahr mit.