Der Anteil depressiver Einwohner liegt in Bayern knapp über dem Bundesdurchschnitt. Ein Trend ist im Freistaat auffällig.
Mehr als zehn von 100 Deutschen hatten im Jahr 2021 Depression. Das zeigt der Morbiditäts- und Sozialatlas des „Barmer Institut für Gesundheitssystemforschung“ (BIFG). Der prozentuale Anteil in der Gesamtbevölkerung liegt bei 11,1 Prozent.
Sieht man sich die Zahlen für Bayern an, ist der Wert leicht erhöht: 11,3 Prozent der Einwohner im Freistaat hatten demnach 2021 mit Depressionen zu kämpfen. Dieser Wert liegt rund zwei Prozent über dem bundesdeutschen Durchschnitt.
Städte stärker betroffen als Landkreise
Auch das mittelfränkische Ansbach ist verhältnismäßig stark betroffen: Hier weist das BIFG 15,7 Prozent an Einwohnern mit Depression aus – 41 Prozent mehr als im Bundesschnitt. Den dritthöchsten Wert hat Weiden in der Oberpfalz mit 15,4 Prozent (38 Prozent mehr).
Hier fällt ein Trend auf: Die Werte in den Städten sind deutlich höher als in den umliegenden Landkreisen. Im Landkreis Straubing-Bogen liegt er bei 11,7 Prozent und damit nur fünf Prozent über dem im Bund. Der Landkreis Neustadt an der Waldnaab, der die Stadt Weiden umgibt, liegt bei 11,1 Prozent und damit sogar ein Prozent unter dem Bundesdurchschnitt.
Nördlichster Landkreis fällt auf
Noch deutlicher wird die Diskrepanz bei Ansbach. Der Landkreis weist hier einen Wert von 9,5 Prozent auf – 15 Prozent weniger als im Bund. In der Stadt liegt er dagegen 41 Prozent über dem Durchschnittswert.
Die beiden Landkreise, in denen prozentual die wenigsten Menschen von Depression betroffen sind, liegen beide im Südwesten des Freistaates: Die schwäbischen Landkreise Günzburg und Unterallgäu haben jeweils einen Wert von 7,8 Prozent und liegen damit 30 Prozent unter dem Bundeswert. Der Landkreis mit dem drittniedrigsten Wert ist der nördlichste: Rhön-Grabfeld in Unterfranken (7,9 Prozent, 29 Prozent weniger).