Bettina Göring hat vor der AfD gewarnt. Die Partei bediene sich an den Methoden der Nazis, so die Großnichte von NS-Kriegsverbrecher Hermann Göring.
Die Großnichte des NS-Kriegsverbrechers Hermann Göring hat der AfD vorgeworfen, auf die Strategien der Nationalsozialisten zur Massenvertreibung von Minderheiten zurückzugreifen. „Ich sehe dasselbe Playbook. Alles wird wieder hervorgeholt. Und diese Endlösung, also diese Typen, die alle rausschmeißen wollen: Genauso fing das an bei den Nazis“, sagte Bettina Göring im Podcast „Die Wochentester“ vom „Kölner Stadt-Anzeiger“ und „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (RND).
„Im Moment sind es die Afrikaner, die sie rausschmeißen wollen. Dann die Muslime. Die Juden kommen bestimmt auch noch dazu. Oder vielleicht die Schwulen und Lesben“, sagte sie. Im Umgang mit AfD-Wählerinnen und -Wählern warnte Bettina Göring hingegen vor einer vorschnellen Verurteilung. „Wenn man sagt: Ihr seid die Nazis, ihr seid die Teufel, kommt man nirgendwo hin“, sagte sie.
„Es scheint ja erst etwas Schlimmes passieren zu müssen“
Mit Blick auf die Proteste gegen die AfD zeigte sich Bettina Göring erfreut. „Ich bin happy zu sehen, dass so viele aufstehen. Es scheint ja erst etwas Schlimmes passieren zu müssen, bevor die Leute aufwachen“, so Göring. Auslöser der Proteste war ein Bericht des Medienhauses Correctiv über ein Treffen radikaler Rechter am 25. November in Potsdam, an dem auch AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion teilgenommen hatten.
Der frühere Kopf der Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass er bei dem Treffen über „Remigration“ gesprochen hat. Wenn Rechtsextremisten diesen Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen mit Migrationshintergrund das Land verlassen soll – auch unter Zwang und unabhängig davon, ob sie eine deutsche Staatsbürgerschaft haben, in Deutschland geboren sind oder ein Recht auf Asyl haben.