Nein, denn Ferrari ist nicht mehr das, was es mal war.
Klar, Mercedes hat in den letzten Jahren – auch bedingt durch eigene Fehler – seinen Status als Dominator eingebüßt. Doch das Team hat mit der Reinstallation von James Allison als Technischem Direktor bereits gezeigt, dass es willens ist, die notwendigen Veränderungen vorzunehmen. Er führte das Team in dieser Funktion bereits zwischen 2017 und 2021 zu großen Erfolgen.
Und Ferrari? Der Rennstall ist historisch gesehen das erfolgreichste Team der Formel 1. Doch das alles gehört längst der Vergangenheit an. Die Gegenwart: Der letzte Fahrer-Titel ist 17 Jahre her. Seitdem herrscht Chaos. Der Posten des Teamchefs gleicht einer Drehtür. Pleiten, Pech und Pannen machen den Fahrern das Leben schwer. Der Mythos Ferrari ist schon lange tot.
Hamilton wird zwar versuchen, mit seiner großen Erfahrung das Chaos zu ordnen. Doch das wird Jahre in Anspruch nehmen. Zeit, die Hamilton im Alter von dann 40 Jahren eigentlich nicht mehr hat. Wenn es denn überhaupt gelingt.
Immerhin sind selbst mehrfache Weltmeister wie Fernando Alonso und Sebastian Vettel an den Zuständen bei den Italienern gescheitert. Sie konnten keinen weiteren Titel gewinnen. Hamilton könnte der nächste sein.
Neu-Teamchef Fred Vasseur konnte den Rennstall zwar bislang etwas beruhigen, doch wie lange die Ruhe hält, ist fraglich. Zumal das Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr sportlich eher ein Rückschritt war.
Dass Hamilton bei Mercedes von George Russell zunehmend genervt ist, ist nachvollziehbar. Doch bei Ferrari erwartet ihn eine ähnliche Situation: Mit Charles Leclerc bekommt er dort einen genauso jungen und talentierten Teamkollegen, der keinesfalls zurückstecken wird. Zumal Leclerc schon seit 2019 für die Scuderia fährt, das Team in- und auswendig kennt und einen großen Wissensvorsprung vor Hamilton hat. Die Nummer eins bei Mercedes zu bleiben wäre für Hamilton deutlich leichter gewesen, als sie jetzt bei Ferrari zu werden. Auf der Jagd nach seinem achten WM-Titel wäre ein Verbleib bei Mercedes für Hamilton besser gewesen.