Die Bundesbank hat 2023 Falschgeld im Wert von 5,1 Millionen Euro sichergestellt. Vor allem Fälschungen großer Scheine waren im Umlauf.
In Deutschland und Europa ist 2023 deutlich mehr Falschgeld im Umlauf gewesen als noch im Vorjahr. Das legen Zahlen nahe, die die Bundesbank am Montag veröffentlicht hat. Demnach zogen Polizei, Handel und Banken in Deutschland im vergangenen Jahr knapp 56.600 falsche Euro-Banknoten im Wert von 5,1 Millionen Euro aus dem Verkehr. Das waren gut 28 Prozent mehr als 2022.
Damals stellte die Bundesbank gefälschte Scheine im Wert von 2,7 Millionen Euro sicher. Der Anstieg sei auf wenige größere Betrugsfälle zurückzuführen, erklärte Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz. Den höchsten rechnerischen Schaden durch Falschgeld in Deutschland hatte es im Jahr 2004 mit 6,1 Millionen Euro gegeben.
Laut Balz ging es in diesen Fällen vor allem um 200- und 500-Euroscheine, die zum Kauf von Schmuck, Uhren und Autos verwendet wurden. Seit 2019 werden zwar keine 500-Euro-Banknoten mehr produziert und ausgegeben, die noch im Umlauf befindlichen lilafarbenen Scheine sind aber weiterhin gesetzliche Zahlungsmittel.
Auch in Europa steigt die Zahl der Falschgeldfälle
Einen deutlichen Anstieg verzeichnete die Bundesbank 2023 auch bei gefälschten Münzen. Fast 115.900 Stück wurden aus dem Verkehr gezogen, ein Jahr zuvor waren es knapp 73.400. Allerdings liege dieser Anstieg vor allem daran, dass Unternehmen 2023 viele über Jahre gesammelte verdächtige Münzen erst im vergangenen Jahr bei der Bundesbank einreichten.
Für den einzelnen Verbraucher in Deutschland sei das Risiko, an Falschgeld zu geraten, trotzdem gering, sagte Bundesbank-Vorstand Balz. Die rund 56.600 sichergestellten Scheine entsprechen im Schnitt etwa sieben falschen Banknoten pro 10.000 Einwohner. „Die Zahlen sind weit weg vom Allzeithoch des Jahres 2015“, so Balz. Damals waren 95.400 gefälschte Scheine in Deutschland aus dem Verkehr gezogen worden.
In Europa stieg die Zahl der sichergestellten falschen Euro-Scheine im vergangenen Jahr ebenfalls deutlich um 24,2 Prozent auf 467.000. Im Schnitt entfielen 14 gefälschte Scheine auf 10.000 Einwohner. Der Nennwert des konfiszierten Falschgelds stieg von 21,5 Millionen Euro auf 25 Millionen Euro.