Immer wieder bringen Kriminelle Falschgeld in Umlauf. Damit Sie die Blüten nicht weitergeben und sich strafbar machen, sollten Sie Banknoten genau prüfen.
Das Wichtigste im Überblick
Wenn Sie in einer dunklen Bar mit einem Hundert-Euro-Schein bezahlen, sollten Sie beim Wechselgeld besser genau hinschauen. Denn noch immer bringen Kriminelle vor allem Blüten alter Fünfziger in Umlauf, mit denen sie beispielsweise in der Gastronomie bezahlen.
Die Gefahr, einen falschen Schein zu erhalten, ist zwar sehr gering. Trotzdem sollten Sie Geldscheine immer prüfen, wenn Sie diese bekommen. Wenn Sie Blüten weitergeben, können Sie sich nämlich strafbar machen. t-online erklärt, wie Sie Falschgeld erkennen können – und auch, woher der Name „Blüte“ überhaupt kommt.
Wie viel Falschgeld ist im Umlauf?
Knapp 56.600 falsche Euro-Banknoten mit einem Nennwert von 5,1 Millionen Euro wurden 2023 laut Bundesbank aus dem Verkehr gezogen. Die Schadensumme hat sich damit im Vergleich zu 2022 fast verdoppelt. Vor allem einige große Betrugsfälle im Bereich von Luxusgütern trieben offenbar die Zahlen nach oben. Dabei zahlten Betrüger mit falschen 200 und 500-Euro-Scheinen.
Die Wahrscheinlichkeit, einen falschen Schein zu erwischen, hält die Polizei dennoch für gering. Trotzdem sollten Sie kurz prüfen, ob es sich um Falschgeld handelt – zumindest wenn Sie in einem kleinen Laden oder in der Gastronomie zahlen.
Woher kommt der Begriff „Blüte“ eigentlich?
Falschgeld nennt man umgangssprachlich auch „Blüte“ – die Herkunft dieses Begriffs ist allerdings nicht abschließend geklärt. Es kursieren maßgeblich zwei Theorien hierzu, und beide stammen aus dem Mittelalter:
Theorie 1: Im Mittelalter gab es wie heutzutage Geldfälscher – damals war das Fälschen noch deutlich einfacher als heute. Denn es gab nur Goldmünzen und keine Scheine. Um eine Goldmünze zu fälschen, verwendeten sie eine Zinnplatte, aus der sie eine Münze pressten. Anschließend überzogen sie diese mit einer dünnen Goldschicht. Diese weichen Zinnplatten hießen im Mittelhochdeutschen „Blate“ – daher der Name „Blüte“. Eine Methode, um gefälschte Münzen zu identifizieren: Die Menschen bissen auf sie; gab sie nach, war sie gefälscht.
Theorie 2: Um Goldmünzen wertvoller aussehen zu lassen, haben sich die Menschen einen Trick einfallen lassen: Sie polierten die Münze so lange, bis sich ihre Farbe änderte – und sie wertiger aussah. Solche Münzen hießen damals auch „Blede“.
Gut zu wissen: In der Amtssprache bezeichnen Blüten nicht das illegale Falschgeld, sondern legales Spielgeld.
Wie erkenne ich Falschgeld?
Um Falschgeld im Alltag zu erkennen, gibt es drei Schritte – „Fühlen, Sehen, Kippen“ („FSK“). Ein Überblick:
Fühlen
Geldscheine bestehen aus Baumwolle; Falschgeld hingegen fühlt sich meist dünner und glatter an als echte Scheine.
Zudem sind auf der Vorderseite von echten Banknoten Teile des Druckbildes etwas erhaben – diese können Sie fühlen. Bei der ersten Euro-Serie ist dies der Schriftzug „BCE ECB EZB EKT EKP“ am oberen Rand. Bei der neuen Europa-Serie ist der erweiterte Schriftzug „BCE ECB EЦБ EZB EKP EKT EKB BĊE EBC“ erhaben, zusätzlich gibt es Striche am rechten und linken Rand.
Sehen
Wenn Sie eine echte Banknote gegen das Licht halten, ist das Wasserzeichen im unbedruckten Bereich als Schattenbild zu sehen. Im oberen Bereich des Hologrammstreifens auf der rechten Seite befindet sich bei der Europa-Serie außerdem ein transparentes Fenster. Hier können Sie das Porträt der Frauenfigur „Europa“ erkennen.
Außerdem sehen Sie einen Streifen in der Mitte, wenn Sie die Scheine gegen das Licht halten. In der Fachsprache heißt dieser Sicherheitsfaden.
Kippen
Wenn Sie Euroscheine kippen, verändern sich die Hologrammelemente. Auf der Rückseite der ersten Serie ändert sich durch das Kippen die Farbe der rechten Wertzahl von Rot nach Grün.
Die Banknoten der neuen Serie weisen auf der Vorderseite links die sogenannte Smaragdzahl auf: Beim Kippen verändert sich die Farbe, und ein heller Balken wandert auf- beziehungsweise abwärts.