In Dortmund soll eine muslimische Kita errichtet werden. Die Ditib steht als Investor hinter dem Projekt. Nun müsse sichergestellt werden, dass die Kita unabhängig agiert, sagt Integrationsratsmitglied Jamil Alyou.
Im Zuge der geplanten Eröffnung einer muslimischen Kindertagesstätte in Dortmund weist Jamil Alyou, Mitglied im Integrationsrat der Stadt Dortmund, auf die Wichtigkeit einer klaren Trennung von religiösen und pädagogischen Aspekten hin. „Bezüglich des Trägers Lalezar ist eine weiterführende Bewertung auf Grundlage demokratischer Werte und der Religionsfreiheit in Deutschland erforderlich“, sagte das Integrationsratsmitglied t-online.
Die Pläne des Mannheimer Träges Lalezar, auf dem Gelände des ehemaligen türkischen Bildungszentrums an der Westhoffstraße eine Kita zu eröffnen, hatten in der Dortmunder Kommunalpolitik für Wirbel gesorgt. Unter anderem deshalb, weil die Ditib als Investor hinter dem Projekt steht. Seit 2018 läuft eine Prüfung des Verfassungsschutzes, ob der Moscheeverband mit Sitz in Köln als Verdachts- und Beobachtungsobjekt geführt werden sollte.
Ditib: Fall für den Verfassungsschutz?
Nach dem Angriff der islamistischen Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hatte das Land Nordrhein-Westfalen vom Verband eine uneingeschränkte Distanzierung von jeder Form der Verunglimpfung des Judentums und des jüdischen Glaubens eingefordert, um die Zusammenarbeit mit dem Verband beim islamischen Religionsunterricht fortzusetzen.
Generell bewertet Integrationsratsmitglied Alyou die muslimischen Kita-Pläne als positiv. Kulturelle Vielfalt zu fördern, die Kinder in ihrer eigenen Identität zu stärken und gleichzeitig eine integrative Umgebung zu schaffen, könne er sich als Zielsetzung der Einrichtung gut vorstellen. „Es hängt nun davon ab, wie gut die Kita diese Ziele umsetzt“, so Alyou.
Alyou: Träger muss unabhänig agieren können
Zur Verbindung des Trägers Lalezar zum Ditib-Dachverband sagte er, dass es wichtig sei sicherzustellen, dass die Kita unabhängig agieren könne und die Bildungsziele im Vordergrund stehen.
Alyou ist 2015 aus seiner syrischen Heimat nach Dortmund geflüchtet und wurde 2020 als Leiter der Abteilung „Politische Bildung & Internationale Arbeit“ im Dortmunder Flüchtlingsverein „Train of Hope“ in den Integrationsrat gewählt. Er engagiert sich in der Nordstadt stark für Demokratie.