Ein Hämangiom in der Haut ist harmlos und meist problemlos als solches zu erkennen. Wie es im Anfangsstadium aussieht und was dann zu tun ist.
Ein Hämangiom, alltagssprachlich Blutschwämmchen genannt, entsteht durch eine gutartige Wucherung von Blutgefäßen. Das Innere der Gefäße ist mit einer dünnen Schicht aus sogenannten Endothel-Zellen ausgekleidet. Wenn diese Zellen sich schnell vermehren und neue Blutgefäße bilden, erwächst daraus ein gutartiger Tumor, der in der Haut als roter Punkt oder Fleck in Erscheinung tritt. Mitunter ist auch von einem „Erdbeerfleck“ die Rede.
Wie genau ein Hämangiom der Haut aussieht und sich entwickelt, hängt vor allem davon ab, wer betroffen ist: Ein Blutschwämmchen bei einem Baby oder Kind unterscheidet sich in seinem Aussehen und Verlauf in der Regel erheblich von Hämangiomen bei Erwachsenen.
Hämangiom im Anfangsstadium beim Baby oder Kind
Beim Baby tritt ein Hämangiom der Haut oft einzeln auf, typischerweise an Kopf, Hals oder Rumpf, seltener an Armen, Beinen oder Schleimhäuten. In der Regel bildet es sich bereits wenige Tage oder Wochen nach der Geburt. Manche Babys kommen schon mit einem Blutschwämmchen zur Welt – das ist aber selten der Fall.
Im Anfangsstadium kann sich das Hämangiom beim Baby durch rötliche bis bläuliche Verfärbungen bemerkbar machen. Manchmal scheinen die Blutgefäße durch die Haut durch.
In den darauffolgenden Monaten wächst das Hämangiom in der Regel rasch und erreicht innerhalb eines halben bis Dreivierteljahres einen Durchmesser von einigen Millimetern bis zu mehreren Zentimetern. Anschließend kommt sein Wachstum zum Stillstand und es beginnt sich zurückzubilden.
Die Phase der Rückbildung dauert häufig einige Jahre. Die Mehrheit der betroffenen Kinder ist es im Alter von vier Jahren wieder los. Größere Hämangiome brauchen oft länger, um zu verschwinden.
Hämangiom beim Erwachsenen – wie sieht das Anfangsstadium aus?
Bei Erwachsenen treten Hämangiome häufig im mittleren oder höheren Lebensalter auf, und dann recht plötzlich. Zu Beginn ist oft ein roter Punkt in der Haut zu erkennen – oder eher: rote Punkte. Denn anders als bei Kindern bilden sich bei Erwachsenen meist viele kleine und punktförmige Blutschwämmchen an Rumpf, Armen und/oder Beinen. Umgangssprachlich werden sie auch als Kirschangiome, Rubinflecke oder senile Hämangiome bezeichnet.
Für gewöhnlich werden sie nur wenige Millimeter dick, verschwinden allerdings nicht von selbst.
Hämangiom im Anfangsstadium – was hilft?
Ein Hämangiom ist nicht bösartig. Anders als ein Krebstumor wuchert es nicht zerstörerisch in umliegendes Gewebe ein und bildet auch keine Absiedlungen, die andere Organe befallen. Trotzdem ist es ratsam, plötzlich auftretende rote oder violette Hautflecke – und andere Hautveränderungen unklarer Ursache – dermatologisch abklären zu lassen.
Denn nur eine Hautärztin oder ein Hautarzt kann sicher beurteilen, ob es sich dabei tatsächlich um ein harmloses Blutschwämmchen handelt oder um eine andere Art von Hautkrankheit, die eine zeitnahe, gezielte Therapie erfordert.
Außerdem kann in gewissen Fällen auch bei einem Hämangiom eine Behandlung nötig oder sinnvoll sein, wenn es eine gewisse Größe erreicht und/oder ungünstig liegt. Das kommt insbesondere im Kindesalter vor.
Beim Baby oder Kind kann ein Hämangiom am Augenlid etwa die Sicht stören, was unter Umständen sogar langfristige Sehstörungen nach sich zieht. Ein Hämangiom im Bereich der Lippen kann beim Essen und Trinken im Weg sein oder zu einer Fehlstellung der Zähne führen. Wenn ein Hämangiom an der Nase oder am Kehlkopf wächst, bekommt das Kind möglicherweise Schwierigkeiten beim Atmen.
In solchen Fällen kann die Ärztin oder der Arzt eine Behandlung empfehlen. Im Kindesalter kommt dazu üblicherweise ein Medikament mit dem Wirkstoff Propranolol zum Einsatz, welcher den Blutdruck senkt. Das Kind nimmt das Medikament üblicherweise ein halbes Jahr lang zweimal täglich als Saft ein. Zeigt die Therapie die erwünschte Wirkung, wird das Hämangiom nicht größer und bildet sich rascher zurück.
Wenn nicht, gibt es noch andere Maßnahmen, um es zu beseitigen, etwa eine Laserbehandlung. Diese eignet sich auch für Erwachsene.
Weitere Möglichkeiten, um ein Hämangiom im Erwachsenenalter zu entfernen, sind ein kleiner chirurgischer Eingriff oder eine Kältetherapie (Kryotherapie).