Gegen Kroatien zeigte das DHB-Team eine enttäuschende Leistung und verlor deutlich. Juri Knorr wollte sich dafür sogar bei dem Publikum vor Ort entschuldigen.
Es hätte der triumphale Höhepunkt werden können, doch es wurde stattdessen eine Enttäuschung: Statt mit einem Sieg gegen Kroatien den Einzug ins EM-Halbfinale zu feiern, der bereits vor dem Spiel festgestanden hatte, muss das DHB-Team nun mit einer deutlichen Niederlage im Gepäck in das Halbfinale mit Dänemark gehen.
Dabei zeigte die deutsche Mannschaft gegen Kroatien einen pomadigen Auftritt und vergab speziell in der Offensive wie schon im zweiten Hauptrundenspiel gegen Österreich zu viele Chancen. Die 19.750 Zuschauer in der erneut ausverkauften Lanxess Arena versuchten zwar alles, um die Mannschaft anzutreiben, doch die Mühen waren vergebens.
Video | Chancenwucher: Die Highlights der Partie Deutschland – Kroatien
Quelle: ARD/ZDF
„Tut uns allen extrem weh“
Spielmacher Juri Knorr schien das besonders leidzutun. Er schnappte sich nach der Partie kurzerhand das Hallenmikrofon und entschuldigte sich bei den Fans vor Ort. „Es tut mir ehrlich gesagt leid für jeden, der in der Halle war und Tickets gekauft hat“, rief der Spielmacher den Fans zu: „Das tut uns allen extrem weh, das ist nicht die Mentalität, mit der wir spielen wollten.“ Seine Vermutung: „Wir sind im Halbfinale, aber vielleicht haben wir uns davor zu viel damit beschäftigt und im Kopf abgeschaltet“, sagte Knorr.
In der Interviewzone erklärte Knorr seine spontane Aktion weiter. Die Mannschaft habe nicht die Mentalität gezeigt, die sie bislang im Turnier ausgezeichnet habe. Das sei schade, insbesondere für die Fans vor Ort. „Wir kennen alle die Ticketpreise“, so Knorr. „Ich glaube nicht, dass jeder die Möglichkeit hat, sich für das Halbfinale nochmal ein Ticket zu kaufen. Deshalb sollten wir wissen, wie dankbar wir sein können, hier jedes Mal vor 20.000 Leuten zu spielen.“ Die Mannschaft habe deshalb eine Verantwortung. „Der sind wir heute nicht gerecht geworden.“
Auch seine Oma, die nicht mehr so viele Spiele in der Halle verfolgen könne, sei gegen Kroatien vor Ort gewesen. „Es ist für mich nur ein Beispiel, warum ich es heute besser machen wollte und im Großen und Ganzen ist einfach das Gefühl da, dass man dem heute nicht gerecht geworden ist“, so Knorr. „Wir hätten heute eine Handball-Party liefern müssen und die haben wir nicht geliefert.“